Frauen als Täterinnen

von www.mb-opfer.info erhielten wir folgende Meldung:

Die Auseinandersetzung mit sexueller Gewalt wurde von feministischer Seite lange Zeit ausschließlich auf dem Hintergrund männlicher sexueller Gewalt gegenüber weiblichen Opfern geführt.

Dies hatte seine Berechtigung, angesichts der Zahlenverhältnisse männlicher und weiblicher Täter. Während man zu Beginn der 80er Jahre davon ausging, dass die Täter fast zu 100% männlich sind, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt davon ausgegangen werden, dass etwa die Hälfte der Täter männlich und weiblich sind.
Den Mitarbeiter von Beratungsstellen gegen sexuelle Gewalt wurde erst sukzessive bewusst, dass auch Frauen Mädchen und Jungen sexuell missbrauchen. Dies konnte jedoch erst geschehen, als das Tabu, dass auch Frauen Täterinnen sind, allmählich aufbrach. In der (feministischen) Beratungspraxis rief diese neue Erkenntnis große Verunsicherung hervor, und erst allmählich reifte die Einsicht, dass sexueller Missbrauch zwar seltener als von Männern, aber keineswegs vereinzelt durch Frauen ausgeübt wird.
Es stellt also eine Notwendigkeit dar, sich mit dieser Facette sexueller Gewalt auseinander zu setzen.

Wie kommt es, dass bisher so wenig über sexuellen Missbrauch durch Frauen bekannt ist?

Sexueller Missbrauch durch Frauen unterliegt, aufgrund von Weiblichkeits- und Mütterlichkeitsmythologien, derzeit einem noch größeren Tabu als sexueller Missbrauch durch Männer.
Es ist aber davon auszugehen, dass eine Enttabuisierung dazu beiträgt, eigene Betroffenheit und damit Prävalenz und Phänomenologie bekannt zu machen.
Ein weiterer Aspekt ist die zögernde Bereitschaft von Männern/Jungen, über den erlebten sexuellen Missbrauch zu sprechen. Außerdem wird sexueller Missbrauch an einem (pubertierenden) Jungen durch eine Frau von ihm selbst und von der Gesellschaft oft nicht als sexuelle Ausbeutung eingestuft, sondern, wie bereits erwähnt, als ‚Einweihung ins Mannesalter‘ durch eine ‚erfahrene‘ und ‚reife‘ Frau angesehen oder umgedeutet. Deshalb verdrängen männliche Opfer eher Erinnerungen an einen Missbrauch durch Frauen als an einen durch Männer. Oft wird behauptet, der Junge würde quasi mit Erfahrungen ‚beschenkt‘, weil er jetzt weiß, wie mit Frauen ‚umzugehen‘ ist und nun nicht mehr ’stümperhaft‘ mit pubertierenden Mädchen ‚herumexperimentieren‘ müsse.

Sexueller Missbrauch durch eine Frau ist für die meisten Jungen jedoch weniger ein Geschenk, sondern vielmehr, ähnlich wie für Mädchen, eine erhebliche Störung in der psychosexuellen Entwicklung.
Sexueller Missbrauch durch Frauen ist schwerer wahrzunehmen und aufzuklären, da er häufig in Pflege- und Fürsorgeverhalten eingebunden ist. Jedoch scheint sich hierin eine Verharmlosung widerzuspiegeln, die von tiefliegenden Ängsten vor sexueller Gewalt durch Frauen und Mütter gekennzeichnet ist.
Diese Ängste verhindern Aufklärung sexuellen Missbrauchs durch Frauen. Hierin spiegelt sich die mythologisierte Idealisierung der Mutterrolle wider. Sie ist in der patriarchalen Gesellschaft ideologisch und emotional geprägt. Die Mutter wird als asexuelles Wesen gesehen, die sich dem Kind selbstlos zuwendet. Die Fürsorge und Pflege der Kinder obliegt auch heute noch vor allem den Frauen. Ihnen wird ein intensiverer Körperkontakt zu Kindern zugestanden als Männern, und bestimmte Handlungen werden bei Frauen noch als ’normal‘ angesehen, die bei Männern aber schon als Übergriffe wahrgenommen werden.
So kann das Sorge- und Pflegeverhalten von Müttern oder Frauen, wenn es mit sexuellen Übergriffen gekoppelt sein sollte, gut kaschiert werden.
Wird Sexueller Missbrauch als patriarchales Macht- und Unterwerfungsbedürfnis verstanden, steht diese Erkenntnis scheinbar im Widerspruch zur Mutter- und Frauenrolle. Frauen werden zwar als das ‚friedfertige Geschlecht‘ sozialisiert und wurden deshalb lange nicht als potentielle Täterinnen in Betracht gezogen.
Frauen jedoch nicht nur Angriffsfläche für männliche Gewalt, sondern auch in der Lage, gegenüber statusniedrigeren, schwächeren Personen Gewalt auszuüben.
Dieser Aspekt wurde lange ausgeblendet und führte dazu, Frauen nicht als Täterin wahrzunehmen. Hinzu kamen andere Gründe, die diese Einsicht verhinderten und tabuisierten. Nach Elliotts Auffassung wirkt sexueller Missbrauch durch Frauen so bedrohlich, weil er unsere Vorstellungen darüber, wie sich Frauen gegenüber Kindern verhalten (sollen) irritiert und in Frage stellt. Andererseits gibt es Gründe, die erklären, warum weniger Frauen als Männer zu Täterinnen werden:
Die geschlechtsspezifische Erziehung prägt die Orientierung bei Mädchen und Frauen auf ältere, größere und stärkere Partner und ist deshalb nicht auf dominantes Rollenverhalten gerichtet. Männer sind auch heute noch meist die Aktiven im Herstellen von Sexualkontakten. Die fehlende Akzeptanz gegenüber dem „NEIN“ einer Frau führt dazu, dass sie sich angespornt fühlen, die Frau dennoch zu erobern. Sie setzen sich notfalls über physische und psychische Grenzen hinweg.
Sie deuten das „NEIN‘ um als verdeckten Wunsch nach Sexualität und bestätigen damit die Rollenerwartung an Frauen, sich nicht allzu schnell in Sexualkontakte einzulassen.

Diese Ausführungen sollen Frauen nicht als die ‚besseren Menschen‘ hinstellen, sondern Verhalten im Kontext gesellschaftlicher Bedingungen aufzeigen.

4 Gedanken zu „Frauen als Täterinnen“

  1. Das Deutsche Dokumentationszentrum weiblicher Gewalt nimmt ab sofort seine Arbeit auf und wird diese Seiten intervallmäßig mit Sachinformationen und Fakten zur weiblichen Täterschaft vervollständigen.

    Unsere Seite ist nicht dazu gedacht, die Gewaltfrage einseitig einem Geschlecht, hier also dem weiblichen Geschlecht zuzuordnen, sondern alleinig dazu, den gesellschaftlichen Diskurs darüber anzuregen, dass Männer im derzeitigen gesellschaftlichen Kontext nicht allein das “gewalttätige Geschlecht” sind. Auch Frauen schlagen und sind im Sinne feministischer Definitionen höchstgewalttätig, nur erfahren sie vor Gericht und anderen staatlichen Einrichtungen eine ganz andere Resonanz als Männer.

    Radikalfeministinnen und ihre Pudel haben 40 Jahre lang erfolgreich die Kriminalisierung und Abwertung des männlichen Geschlechtes betrieben und gefördert. Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem mit diesen Lügen grundlegend aufgeräumt werden muss. Unser Dokumentationszentrum für weibliche Gewalt erfüllt dabei den wichtigen Teil, den die feministisch angehauchten Medien derzeit noch nicht erfüllen wollen: Wir berichten und dokumentieren weibliche Gewalt.

    Die Formen weiblicher Gewalt sind recht vielfältig. Frauen üben Gewalt, egal ob physisch oder psychisch vielfach subtiler aus. Innerhalb der Gesellschaft hat sich über Jahre ein sogenannter “Geschlechtsbonus” entwickelt, der es ihnen ermöglicht, zu tun und zu lassen, was sie wollen. Wer hebt schon noch den Kopf, wenn er hört, dass ein Mann von einer Frau geschlagen oder das wieder mal ein Neugeborenes getötet wurde? Die ersten Wochen eines Neugeborenen sind hier in diesem Land mittlerweile die gefährlichsten Tage in seinem ganzen Leben! Sind das alles Zustände, die wir in einem hochentwickelten und zivilisierten Land als Bürger noch länger tolerieren dürfen?

    Es ist eine riesige Aufgabe und mittlerweile steht ein ganzes Team hinter mir, das mir mit Tatkraft und vor allem tagelangen Recherchen bei der Bewältigung dieser Aufgabe Unterstützung gewährt. Helfen auch Sie mit, indem Sie uns per Email medial dokumentierte Gewalt von Frauen als Information zusenden ().

    Gewalt geht von beiden Geschlechtern in gleichem Umfang aus!

    Sollten Sie an einem Familiengericht tätig sein, als Jugendamtsmitarbeitern, vielleicht sogar als Frauenberauftragte oder als Mitarbeiterin eines Frauenhauses bzw. einer Kriseninterventionsstelle, dann sehen Sie sich die Seite ganz besonders gründlich an!

    http://www.frauengewalt.de.vu/

  2. Mir fällt dazu ein Stück von Peter Maffay ein, in dem er singt: „….ich war 17 und sie war 33…“ ( oder so ).
    Würde er „ich“ und „sie“ vertauschen, und es heute singen, würde er zu Psychomaßnahmen ( „rein präventiv“ natürlich ) unter Strafandrohung gezwungen an deren Ende möglw. eine weitere Psychiatrisierung oder Knastaufenthalt ständen.
    Zumindest wenn es nach den Vorschlägen der dafür zur Bundesverfassungsrichterin hochgelobten ( von SPD und grünlichen ) Susanne Baer geht ( eine radikale Feministin und somit m.E. Verfassungsgegnerin, da sie ja Frauenprivilegien und Männerdiskriminierung vehement vertritt – das muß man sich mal vorstellen! ), welche sie unter dem offiziellen Banner des Bundesministeriums für alle gegen Männer als „legal Gender Studies“ propagiert.
    Siehe hier ( ab etwa S. 23 ):
    http://baer.rewi.hu-berlin.de/w/files/lsb_wissen/wibig_kurzfassung_deutsch.pdf

    Gruß……….F. Mahler

  3. Von der Mutter missbraucht. nach oben
    Frauen und die sexuelle Lust am Kind
    Autor: Alexander Markus Homes; April 2006; 654 Seiten; Verlag: Books on Demand; ISBN: 3-8334-1477-4

    Zum Thema Frauen als Täterinnen habe ich ein Sachbuch geschrieben: Von der Mutter missbraucht. –
    Frauen und die sexuelle Lust am Kind.

    Aus dem Vorwort:

    Ist die sexuell unbefriedigte Mutter, die, wenn nicht gar ausschließlich, so doch vorwiegend auf ihre Söhne und Töchter emotional und sexuell fixiert ist, bittere Realität? Das vorliegende Buch gibt auf etliche Fragen im Zusammenhang mit Frauen und Müttern, die Kinder sexuell missbrauchen oder misshandeln, umfassend Antworten. Es belegt vor allem, dass eben nicht nur Väter, sondern auch Mütter ihre Kinder sexuell missbrauchen; dass Mütter vorwiegend ihre Söhne missbrauchen und dies offenbar vorwiegend „zärtlich“ tun; dass sie ihre Töchter missbrauchen, sie dabei aber häufig quälen; dass allein erziehende Mütter unter den weiblichen Missbrauchern überproportional vertreten sind; dass viele männliche Sexualstraftäter erst zu solchen wurden, weil sie in der Kindheit durch die eigene Mutter sexuelle Gewalt erfahren haben; vor allem aber, dass Mütter und überhaupt Frauen als Kindesmissbraucherinnen in der Gesellschaft, in den Medien und in der Forschung kaum wahrgenommen werden. Wie das hier vorliegende Buch beweist, muss mit Blick auf die dort aufgeführten Fakten die Geschichte des sexuellen Kindesmissbrauchs umgeschrieben, wenn nicht gar neu geschrieben werden. Hierfür spricht bereits folgender Tatbestand: Die Missbrauchsraten für weibliche Täter werden in internationalen Studien mit bis zu 80 Prozent und in nationalen (deutschen) Studien mit bis zu 40 Prozent angegeben. Dies zeigt unstrittig, dass in der gesamten Missbrauchsforschung und Öffentlichkeit dringend ein Umdenkungsprozess sowie eine Diskussion über Frauen und Mütter als Kindesmissbraucherinnen stattfinden muss. Dieses Buch ist ein Beitrag dazu.

  4. Meiner Meinung nach sind die 3 letzten Abschnitte nicht so, wie sie sich darstellen .
    1: Das Männchen kann das Weibchen nur anbaggern, wenn Sie es zulässt. Die Weibchen sind heute und damals genau so aktiv wie die Männchen.
    2: Die Hinwegsetzung des Männchens über das Nein des angebaggerten Weibchens ist die Ausnahme. Wir können sehr wohl ein Nein akzeptieren. Die die das nicht können sind sehr selten und diesbezüglich e bescheuert.
    2,5: Bei einer Vergewaltigung findet e kein Anbaggern statt.
    3: „Sie setzen sich notfalls….“ ist sehr ärgerlich. Welche Not denn? Wir Männer sind keine Maschinen! Und schon gar kein automatisches Feindbild für geschwollene mb-opfer. info’s

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