Podiumsdiskussion Uni Köln: Tumult statt Debatte

IX. Köln Alumni-Symposium am 11.05.2012 an der Universität Köln:  „Frauen an die Macht“

Unser Veranstaltungshinweis wurde bereits vor Erscheinen dieses Beitrages mit 5 Beiträgen kommentiert. Mit diesem Beitrag folgen Eindrücke aus dem  Diskussionsteil, wobei der Schwerpunkt in den Reaktionen der gleichstellungsorientierten Teilnehmer liegt.

Ca. 80% der Teilnehmer waren weibliche Studenten. Die Vorstellung der Podiumsteilnehmer wurde mit Buh-Rufen und Bemerkungen wie „mit solchen Typen nicht“ begleitet. Die Abwesenheitsgründe von Frau Dr. Lale Akgün:  NRW-Wahl, Krankenhaus-Aufenthalt waren alles andere als glaubhaft. Solche Absagen scheinen Programm zu sein, uns sind allein vier Veranstaltungen in den letzten Monaten bekannt,  bei denen eingeladene Gleichstellungs-Verantwortliche kurzfristig abgesagt haben…..

Der Fokus der Diskussion war die Quote, weniger das brisantere Thema „Frauen an die Macht“. Sinnigerweise haben die weiblichen Teilnehmer  gerade durch ihr Verhalten eine Art „Machtübernahme“ in der Diskussion demonstriert:

Das Auftreten der in Mehrheit weiblichen Studenten war respektlos, diffamierend bis beleidigend. Pro Gender – Aussagen wurden kontinuierlich beklatscht. Gegenargumente – vor allem die Erwähnung des Buches von Ministerin Schröder – wurden mit Kreischen und Gelächter der Studentinnen quittiert.  Das hatte zur Folge, dass manche Antworten des Podiums kaum verständlich waren, als ob das beabsichtigt war. Die meisten Wortmeldungen zeigten: Es waren mehr oder weniger emotionale Statements, aber keine Fragen. Ein Austausch von Sachargumenten war offensichtlich unerwünscht. So  wurde eindeutig Diskursverweigerung demonstriert.  Mit einer Ausnahme:  Ein Diskurs über Transsexuelle wurde  in drei Wortmeldungen vermißt.

Der BASF – Vertreter auf dem Podium begründete die Notwendigkeit einer Quote sinngemäß mit: Sein Unternehmen setzt auf Diversity, da es global vertreten ist und  der Großteil seiner  Kunden Frauen sind. Frauen sind zudem bestens ausgebildet, diese Potentiale muß man nutzen. Unsere Frage nach dem quantifizierbaren Beitrag der Quote zum Unternehmenserfolg (urtümliches Interesse eines Aufsichtsrates) wurde trotz Nachfassens nicht beantwortet.
In ihrem Schlussplädoyer meinte die Moderatorin, an einer wissenschaftlichen Stätte, wie die der Universität, sei es ein undemokratisches Verhalten,  Gegenmeinungen nicht aushalten zu können. Im Übrigen ließen manche Äußerungen der Moderatorin Sympathie mit den weiblichen Studenten erkennen, was die Studentinnen streckenweise mit Beifall quittierten.

Der Rektor der Universität bekräftigte in seinem Schlußwort nochmals die Notwendigkeit einer Frauenquote, gab  voller Stolz die bereits erreichten %-Sätze der Quote in den einzelnen Bereichen bekannt und das  mit dem Kommentar, es müsste noch viel mehr gemacht werden– ohne irgendein Wort über die Sinnfälligkeit einer Quote zu verwenden. Er unterließ auch  irgendwelche Kommentare über das undemokratische Verhalten der Teilnehmerinnen.

Hier ein zusammenfassende Kommentar einer Teilnehmerin (aus den obigen Kommentaren zu unserem Veranstaltungshinweis):

„Mir scheint, dass die teilweise sogar randalierenden Feministinnen eine Schimäre bekämpfen und dabei noch „männlicher“ vorgehen, als in einer Art „Männlichkeit“, die sie eigentlich bekämpfen wollen. anstatt den Unterschied zwischen Mann und Frau wahrzunehmen und, vor allem, ihn für ihre Stellung in der Gesellschaft zu nutzen, schlagen sie nur auf die andere Seite ein und das in einer Art, die noch extremer ist, als das, was sie vorgeben abzulehnen. Denn Ignoranz dessen, was ist, Ignoranz von Fakten, ist deametral entgegengesetzt zu wissenschaftlichem vorgehen. Man kann hinterfragen, wie die erkenntniss zustande kamen, man kann die Interpretation von Fakten beleuchten, aber das niederzuschreien, was faktisch auf dem tisch liegt, ist Dummheit“.

„Leider ist so die Diskussion auf ein Niveau gesunken, das ich in einer Universität nicht für möglich gehalten habe. Selbst wenn es von Nicht-Studierenden ausgegangen sein sollte, ist festzustellen, dass sie kein Benehmen hatten Und Benehmen hat gewiss nichts mit Vorgaben aus einer männerdominierenden Gesellschaft zu tun., sondern hat zu tun generell mit der Achtung vor dem anderen Menschen“.

Dass eine akademische Veranstaltung auch disziplinierter verlaufen kann, zeigt unser Beitrag über eine ähnliche Veranstaltung an der Nürnberger Uni

10 Gedanken zu „Podiumsdiskussion Uni Köln: Tumult statt Debatte“

  1. Hallo,

    ich werde vor Ort in Leipzig morgen sein.Wer wird denn noch alles dabei sein-oder bin ich alleine da?
    Überraschender weise hatte ich heute morgen tatsächlich noch die Erlaubnis erhalten,erscheinen zu dürfen…
    Wer mich vorher oder nachher in Leipzig treffen oder in Kontakt treten möchte,kann sich bitte bei mir melden.
    Über Unterstützung würde ich mich freuen!

  2. Wäre interessant zu erfahren was passieren würde wenn sich dort einige bekannte Personen wie Arne Hoffmann, Herr Baleanu, oder von AGENS, MannDat usw. anmelden würden.
    Aber vielleicht würde schon die reine Anwesenheit der Personen ein Störfaktor für den „Ablauf“ der Veranstaltung darstellen und des Saales verwiesen. Hört sich übrigens mehr nach Gebetsmühle an.

  3. Hallo Leute,

    zu der Einladung der H-B-Stiftung in Leipzig hatte ich versucht,eine Anmeldebestätigung zu erhalten.
    Überraschung!
    Ich habe KEINE Resonanz bisher erhalten…

    In der Tat wollen die unter sich bleiben.Die haben ganz einfach Angst vor einer Diskussion mit uns.Damit beweisen sie ja nur,auf welchem Level sie sich befinden.

  4. Hallo,
    ich war auch bei dem Symposium. Ich kann durchaus verstehen, dass die Frauen etwas ungehalten waren, dass das eigentliche Thema etwas zu kurz kam. Es war dafür trotzdem eine interessante, lebhafte Diskussion, in der alle Podiumsteilnehmer – trotz Angriffe – Ruhe bewahrt haben. Was ich u. a. als persönliches Fazit ziehe: sich von undemokratischen Verhalten zu distanzieren, was Gegenmeinungen nicht tolerieren kann (Moderatorin).
    Leider vermisse ich einen Teil des Kommentars von Silke, wurde er durch dumme Umstände verschluckt, der am 16.05. noch zu lesen war?
    Ungefähr 90 % der Teilnehmerinnen hatten gegenteilige Meinungen, diese galt es erst einmal zu tolerieren. Dialog und Lösungen, da stimme ich Monika Ebeling (nur mit meinen Worten) zu, wären das Ideale gewesen.

  5. „Unsere Frage nach dem quantifizierbaren Beitrag der Quote zum Unternehmenserfolg (urtümliches [ureigenes??] Interesse eines Aufsichtsrates) wurde trotz Nachfassens nicht beantwortet.“

    Die Frage ist m.E. nicht sehr sinnvoll, ich hätte an seiner Stelle auch nicht geantwortet.

    Die Unternehmen sollten bzw. müssen langfristig denken. Ob die Quoten in der Vergangenheit etwas gebracht haben, hilft einem aus Unternehmenssicht nicht weiter, man muß nach vorne sehen. Das Hauptproblem auf Sicht von 5 – 8 Jahren ist, eine ausreichend hohe Zahl an qualifizierten Mitarbeitern (m/w) zu haben. Schon aus demographischen Gründen sinkt demnächst die Zahl der verfügbaren Berufsanfänger deutlich, hinzu kommt der Bildungsrückstand der jüngeren Männergeneration. Die absolute Zahl an weiblichen Mitarbeitern steigt daher zwangsläufig über die jüngeren Jahrgänge, was ja auch nicht schlecht ist. Indirekt steigt damit auch die Quote. mMn ist die Quote als solche den Unternehmen aber egal. Wenn sie aber sowieso steigt, dann kann man sich bei der Gelegenheit auch gleich bei der Politik beliebt machen.

    Da die Unternehmen keine alternativen Handlungsoptionen haben, ist es sinnlos, sie mit solchen Fragen zu traktieren. Wenn überhaupt, dann muß man realistische Alternativen zur Diskussion stellen, die sehe ich nicht.

  6. Wer schreit, hat Unrecht.
    Ebenso wer unmotiviert aggressiv ist und unter der Gürtellinie zuschlägt.

    Am meisten kann man verbale Aggressoren ärgern, indem man nicht auf Provokationen reagiert und sie nur freundlich bis emotionslos anlächelt. Das wurde vor einigen Wochen life im Fernsehen vorgeführt, beim Fernsehduell Röttgen vs. Kraft. Röttgen legte einen penetrant aggressiven Stil vor, Kraft blieb völlig ruhig und machte sich bestenfalls Notizen. An einer Stelle, wo ich dachte, der redet sich hier um Kopf und Kragen, grinste sie eine Sekunde lang, eventuell dachte sie das gleiche wie ich.
    Oder um mit unserem Bundespräsidenten zu sprechen: Eurer Haß ist unser Ansporn.

    Trotzdem ist es irgendwo bedauerlich, wenn in solchen Diskussionen die inhaltliche Ebene leidet, weil auf der emotionalen Ebene laufend Gehässigkeiten ausgetauscht werden.

  7. Wenn es möglich ist,würde ich da sehr gerne hin wollen.Ich warte da aber erst mal auf die Anmeldebestätigung…

    Zudem dann eine Frage an alle, die in und um Leipzig wohnen:

    Ich käme mit dem Zug und SUCHE dann eine ÜBERNACHTUNGSMÖGLICHKEIT, weil es mir sonst zu teuer wird und ich mit dem Zug nicht mehr nach Hause komme am selben Tag. Könnte mir da jemand behilflich sein?

  8. Wir werden diese Student.I.nnen demnächst bei einer Demo vor dem Deutschen Patentamt treffen, wo sie lautstark für eine Einführung einer Quote für Erfinderinnen einfordern werden: „Alle Räder stehen still, bis die Quotenfrau erfinden will!“

    Die Bilder 6-11 und 6-19 (http://www.bmbf.de/pubRD/sdi-18-07_.pdf ) sagen mehr als tausend Worte: Diese Damen, die auf solche Veranstaltungen so lautstark gegen die Wissenschaft und Redefreiheit auftreten, sind das Letzte in Europa!

  9. Ich war ja auch dort vor Ort und war etwas genervt von den vielen Sinnlosen Kommentare der Studentinnen. Auch ältere Semester waren darunter,die lautstark ihre Meinung abgaben. Am meisten und zu weit jedoch gingen die sehr persönlich werdenen Attaken gerichet gegen Gerhard Ahmendt und Monika Ebeling. Ich empfand das als unwürdig und unter die Gürtellienie gehend.Sehr gelassen ging Frau Ebeling damit um.

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