WZB-Podiumsveranstaltung: Diskursverweigerung

Der Artikel in der FAZ am 25.03.11 von Jens Alber (WZB) war Anlass für AGENS und die Referenten wurde ohne Probleme im Vorfeld eine Einigung erzielt. Bahnte sich hier etwa eine Dialogbereitschaft der „anderen Seite“ an? Es sollte anders kommen.

Zwei Sicherheitskräfte am WZB-Eingang vor Beginn der Veranstaltung verhießen nichts Gutes. Die Präsidentin des WZB, Frau Professor Allmendinger, sagte dann auch in ihrer Begrüßung, dass sie die Schärfe der Angriffe, denen sie im Vorfeld dieser Veranstaltung ausgesetzt war, so nicht erwartet hätte. Seltsam, da sieht sich die Präsidentin des WZB gezwungen, auf die Bedrohungskulisse ihrer eigenen Gruppe  mit dem Einsatz von Sicherheitskräften für den Schutz der Teilnehmer auf dem Podium zu sorgen….Es ist nicht lange her, da sah sich der der Veranstalter des Männerkongresses an der Uni Düsseldorf gezwungen, Begeleitschutz zu für die  Sicherheit eines Referenten bereit zu stellen. Was ist das für eine Demokratie, die militante Kräfte gewähren läßt, Bedrohungkulissen gegen anders Meinende auf zu bauen?

Nach der Begrüßung durch Allmendinger folgte lt. Programm die Begrüßung durch Eckhard Kuhla, sowie die Statements vom Podium (hier. Prof. Gerhard Amendt, Monika Ebeling). Danach begann die Diskussion mit dem Plenum.
Unschwer erkennbar taten sich zwei Fronten auf: die Podiumsteilnehmer (außer Jutta Allmendinger) und das Plenum. Letzteres klagte an, das Podium wehrte sich. Zwei Themen erscheinen erwähnenswert:

  • das „Schweigen der Männer“ (Kuhla) zur Genderpolitik, Korrektur durch Allmendinger: falsch! Männer sitzen wie eh und je in den Führungspositionen. Da hat doch das Eine mit dem Anderen nichts zu tun…….!?
  • Die Wahlfreiheit der Mütter: die gibt es im derzeitigen System nicht. Birgit Kelle meint:  Die berufstätige Frau muss arbeiten gehen und ihr Kind in die Krippe geben. Deswegen schlägt Kelle vor, die Kosten für einen Krippenplatz (rd. 1.000 Euro) allen Müttern aus zu zahlen, um Wahlfreiheit herzustellen. Allmendinger wehrte dies rigoros ab: der Staat müsse erst Gerechtigkeit herstellen, erst dann habe die Mutter Wahlfreiheit….

Die übrigen Themen wie Quote, Gewalt im häuslichen Bereich, Gleichstellung sowie Opfer = Frau wurden vom Plenum (viele Jungfeministinnen, vorwiegend aus dem WZB) vorwurfsvoll, diffamierend und belächelt behandelt. Die jungen WZB Mitarbeiterrinnen  zeigten demonstrativ ihre Abneigung, sich mit Analysen zu befassen, die ihren vorgefassten  Ansichten widersprachen. Mit Wehmut erinnert man sich  der Aufgeschlossenheit, die die alte Präsidentschaft des WZBs charakterisierte.
Allmendinger schloss dann die Veranstaltung folgerichtig mit der Feststellung, dass sie jeden weiteren Dialog ablehne  (den sie eigentümlicher weise gar nicht begonnen hatte).

Anbei die bisher einzigen Online-Artikel über die Veranstaltung: „Freitag“ und vom „Tagesspiegel“ mit sehr nachdenklich-positiven Kommentaren.

Resümee: durch die Gegenkräfte im Hintergrund wähnte sich Allmendinger vorab gezwungen, alles zu vermeiden, was zu einem „Rückfall in die alten Rollenbilder“ durch „Männerrechtler“ kommen kann. Seltsam, davon ist in den Dokumenten des Podiums nichts nachzulesen oder zu erkennen. Unser Versuch, einen Diskurs „MannFrau MITeinander“ zu beginnen, ist zunächst mißlungen. Die Präsidentin des WZB, hat zu erkennen gegeben, dass sie in diesem Bereich auf einen vorgeschrieben Diskurs festgelegt ist und für eine Reformdiskussion kaum in Frage kommt.

AGENS macht weiter, mit verstärkter Kraft auf anderen und eigenständigen Wegen.

1 Gedanke zu „WZB-Podiumsveranstaltung: Diskursverweigerung“

  1. Ein Diskurs ist in einer Diktatur unüblich. Wir leben in einer feministischen Diktatur.

    Ich hoffe nicht, dass die Ziele des Feminismus eines Tages mit Gewalt gegen das Volk durchgesetzt werden bzw. dass es in der Auseinandersetzung damit zu Opfern kommt. Ich habe das ungute Gefühl, dass selbst davor zum Zwecke des Machterhalts nicht zurückgeschreckt wird.

    In einem Forum hat mal vor kurzem ein User die Feministinnen schlichtweg als FEZIS bezeichnet, anlehnend an den allen bekannten Begriff für Nazis.

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