Gender: Marsch durch die Institutionen

Gender ist mitten unter uns. An den Beispielen „3. Geschlecht“ und der Gendersprache soll im Folgenden gezeigt werden, wie es der Genderideologie gelungen ist, in unserer Gesellschaft mit dem Marsch durch die Institutionen Fuß zu fassen. Dabei fand die Methode der kleinen Schritte Anwendung, konkreter: es war die scheibchenweise Aufteilung eines Vorhabens in kleine Schritte („Salami-Taktik“). Diese Methode hat ihre Effektivität für Geldgeber im Zeitmanagement von großen Projekten bewiesen. So auch hier. Allerdings in der Realisierung von Gender Projekten hat die Salamitaktik noch einen erwünschten gesellschaftlichen Nebeneffekt:
Der Einzelschritt, die Nachricht,  z.B. Veröffentlichung des Gender Dudens, ist für den Normalbürger ohne Belang. Erst mit der Einordnung dieses Dudens, ein Einzelfall, in das strategische Ziel, nämlich die bundesweite Verbreitung der Gendersprache vor zu bereiten (um das Denken der Bürger zu beeinflussen), zeigt dieser Einzelschritt die Brisanz gesellschaftlicher Auswirkungen der Gender Ideologie.

Das „3. Geschlecht“: Vom Standesamt bis zum Bundestag
Es begann alles auf dem Standesamt……
1.  Schritt: Eine betroffene Person scheitert mit dem Antrag, ihr Geschlecht „weiblich“ in „divers“ zu ändern – nach mehreren Anläufen vom Standesamt bis hin zum Amtsgericht .
2. Schritt: Die Beschwerde führende Person reicht daraufhin eine Verfassungsbeschwerde ein. Sie hatte Erfolg: das Bundesverfassungsgericht entschied am 10.10. /1/:   Das Personenstandsrecht muss einen weiteren Geschlechtseintrag zulassen und der Gesetzgeber muss bis zum 31.12. 2018 dazu eine Neuregelung schaffen.
3. Schritt: Der Bundestag verabschiedet am 13.12.18 das „Gesetz zur Änderung der in das Geburtenregister einzutragenden Angaben“ /2/. Diese juristisch korrekte Bezeichnung verbirgt die Brisanz eines „schlichten“ Inhalts: nämlich die amtliche Einführung des sogenannten „3. Geschlechts“.
4.  Schritt: Die relevante Lobbygruppe stellt fest: Das Gesetz sei weit entfernt von einer Sicherung der Grundrechte ihrer Klientel. Weitere Schritte wären in Vorbereitung /3/. Es geht weiter…..
AGENS meint: Männer und Frauen verhalten sich zu 95%  sexuell-fortpflanzungsbezogen, so, wie sich das evolutiv als notwendige Normalität herausgebildet hat. Die „Änderung des Personenstandsgesetzes“  gilt entsprechend für die verbleibenden 5% Männer und Frauen, aber nicht für die Mehrheit, die das „akzeptieren muss“. Das bedeutet aber auch: der Fokus von AGENS („Mann und Frau: für ein neues MITeinander“) bleibt davon unberührt.
Das Thema  Ehe für alle (Bürger), inkl. eines allgemeinen Adoptionsrechtes(?), hat bereits viele kleine Schritte und viele Einzelaktionen hinter sich. Die letzte Stufe zur Realisierung obigen Themas wäre das noch notwendige Anpassen des Abstimmungsrechts. Es hat den Anschein, dass das Interesse der Öffentlichkeit während dieser lang andauernden Prozesse verloren geht. Ob das beabsichtigt war? Natürlich, diese langen Prozesse der Gesamtzusammenhänge verdecken das Verständnis der Einzelfälle.

Die Gendersprache: Von Sprachleitfäden bis hin zu bundesweiten Standards
Es begann mit den Sprachleitfäden……

  1. Schritt: In den letzten 10 bis 15 Jahren gaben öffentliche Verwaltungen Leitfäden zum „gendersensiblen“ Gebrauch der Sprache heraus. Herausgeber waren die jeweiligen Gleichstellungsbeauftragtinnenn der Bildungseinrichtungen, der Bunddes-Landes-, kommunalen und kirchlichen Verwaltungen. Beispiel für einen Leitfaden hier /4/.
  2. Schritt: Im Oktober 2017 gab der DUDEN Verlag den DUDENRichtig gendern“ heraus /5/. Mit der Authenzität und Zitierfähigkeit dieses altehrwürdigen Verlages gewann der Gebrauch der Gendersprache quasi „amtlichen“ Charakter.
  3. Schritt: Eine Antragstellung beim Rechtschreibrat sollte den bundesweiten Gebrauch der Gendersprache für die Bildungseinrichtungen vorbereiten. Damit startete ein interner Marsch durch die Institutionen: von einer kommunalen Basisgruppe über das jeweilige Bezirksparlament, von dort über die Landesvertretung (hier: der Berliner Bürgermeister) schließlich an den Rechtschreiberat. Der beschloss im letzten November eine salomonische Regelung/6/. Zusammengefasst: Das  „Gendersternchen“ erfüllt nicht die Bedingung des Rates u. A. nach Vorlesbarkeit eines Textes.
  4. Schritt: Digitale Sammlung des deutschen Wortschatzes mit dem Projekt DWDS (Wortauskunftssystem zur deutschen Sprache in Geschichte und Gegenwart), gefördert vom Bundesbildungsministerium und Start am 1.1.2019. Man glaubt es kaum: Stichproben haben ergeben: auch mit diesem Schritt wird die Gendersprache gleichsam als „normal“, dem Deutschen zugeordnet, weiter verbreitet/7/

AGENS meint: Die schrittweise Einführung der Gendersprache wird begleitet vom Verhaltensknigge der Politischen Korrektheit (PC). Er stellt eine pc – gerechte Anwendung der Gendersprache sicher und überwacht diese durch gruppenorientierte (Vereine, Parteien, etc.) Prozesse: Politisch unkorrektes Sprechen und Schreiben wird  von der jeweiligen, gesellschaftlichen Gruppe als „Diskriminierung“  gebrandmarkt und kann im Rahmen einer Selbstjustiz durch die Gruppe (!)unterschiedlich geahndet werden. – Obige Beispiele zeigen zudem: eine Aufklärung über die obigen regierungs-orientierten Ideologien kann effektiv nur mit dem Sichtbarmachen des jeweiligen Gesamtprozesses (Stichwort: Gender Mainstreaming) und seiner strategischen Ziele und Auswirkungen  Erfolg haben.
Und noch was: der zunehmende Einfluss von Minderheiten auf das staatliche Gemeinwesen wird stärker, unbemerkt von der „Öffentlichkeit“. Wir sehen diese Entwicklung als kritisch an, weil  der Marsch durch die Institutionen mit der Definitionsmacht der Minderheiten (z.B. Ehe für Alle, Gendersprache)  auf die Mehrheit der Bevölkerung ausgeweitet werden und damit Einflüsse auf die Kultur unserer  Gesellschaft ausüben. So sprechen viele Experten, hinsichtlich der  Auswirkungen  der Politischen Korrektheit und deren Instrumente, wie die Gendersprache, auch von einem „Kulturbruch“.

Links
/1/https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2017/bvg17-095.html

/2/https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2018/kw41-de-geburtenregister/570762

/3/https://aktionstandesamt2018.de/2018/12/29/aktuelles-vom-jurateam/

/4/http://feministisch-sprachhandeln.org/

/5/https://www.duden.de/Shop/Richtig-gendern

/6/ http://www.rechtschreibrat.com/

/7/  https://www.dwds.de/

1 Gedanke zu „Gender: Marsch durch die Institutionen“

  1. Das Problem der Intersexualität hat nichts mit der Gender-Ideologie zu tun, wird aber gleichwohl dafür instrumentalisiert. Intersexuelle hätten die Möglichkeit für einen Eintrag „i“ bekommen sollen. Dann wäre die Sache geregelt. Mit „divers“ wird fälschlicherweise anerkannt und legitimiert, daß es unzählige andere „Geschlechter“ und geschlechtliche Daseinsformen gibt.

    Das ist natürlich Quatsch. Die Intersexuellen werden für „normale“ Menschen instrumentalisiert, die biologisch Mann oder Frau sind, sich aber gendermäßig irgendwie pippilangstrumpfmäßig verorten. Hier geht es also um die sozial-psychische Ebene, wo also die Gender-Ideologie einsetzt.

    In dem Artikel wird suggeriert, daß auch Homosexuelle von dem Gesetz betroffen sind, da man mit der Zahl 5% hantiert und von normaler Fortpflanzung der restlichen 95% spricht. In Wirklichkeit betrifft dieses Gesetz weit weniger als 1% der Menschen.

    Die Gender-Ideologie ist meines Erachtens dort relevant, wo Menschen aufgrund von traumatischen Kindheitserfahrungen wie z.B. sexuellem Mißbrauch psychisch gestört sind und sich gendermäßig irgendetwas zusammenphantasieren, um ihr Leben erträglicher zu machen. Diesen Menschen ist aber eben nicht damit geholfen, die Illusion einer „Geschlechterdiversität“ zu erschaffen und zu propagieren.

    Geschlechter kann es nur zwei geben, da „Geschlecht“ der Begriff ist, der die Fortpflanzung des Menschen in Worte faßt. „Andere“ vermeintliche Geschlechter tragen schlicht nichts zur Fortpflanzung bei, weshalb deren Postulierung schlicht Nonsens ist und den geistigen Verfall unserer Akademia beschreibt.

    PS: Es gibt kein „drittes Geschlecht“, sehr wohl aber biologische Zwischenformen von Mann und Frau, die man früher Zwitter oder Hermaphrodit nannte und die nichts anderes als Fehlentwicklungen mit Mutterleib bzw. Unfälle darstellen.

    Warum sollte es auch ein „drittes Geschlecht“ geben? Kommt regelmäßig bei Geburten ein Mensch mit solch einem „Geschlecht“ zur Welt?. Was leistet dieses „Geschlecht“ zur Fortpflanzung? Wie interagiert es mit den anderen Geschlechtern?

    Was genau macht dieses „Geschlecht“ zu einem dritten, neben Mann und Frau?

    Oder kurz ausgedrückt: Unsere Gesellschaft ist einfach irre. Aufklärung und Moderne müssen nicht nur gegen rechts, sondern auch gegen links verteidigt werden.

Kommentare sind geschlossen.