Girls Day = Spaß Day

Ein Bremer Unternehmer und AGENSer berichtet zu diesem Thema aus seiner beruflichen Erfahrung:

„Seit Jahren kommen zu uns die Girlies um an diesem blödsinnigen Girlsday in unseren Betrieb hinein zu schnuppern. Als jemand, der gerne auch Frauen in typischen Männerberufen beschäftigt, habe ich mich stets aufs Neue von meinen Mitarbeitern zu dieser Maßnahme überreden lassen. Es kamen dann die Dreizehn- bis 16 Jährigen Mädels um zwischen Containern, auf Schiffen und Gabelstaplern herumzuturnen. Ich habe sie bewusst dort eingesetzt weil sie ja unbedingt diese Männerarbeiten kennenlernen wollten. Im Büro kann ja jeder. Außer, dass sie die Betriebsabläufe durcheinander brachten, haben diese Tage nie etwas gebracht. Ich hatte mir daraus neue Mitarbeiterinnen erhofft. Leider ohne Ergebnis. Für die Kinder waren es abwechslungsreiche Spieltage, für den Betrieb Störmanöver.

Trotzdem: Auch im nächsten Jahr wird es bei uns einen Girlsday geben, der bei uns beschäftigten Väter wegen“.

3 Gedanken zu „Girls Day = Spaß Day“

  1. Ich lese aus dem Text eigentlich etwas anderes heraus, dass man am Girl’s Day nur den beschäftigten Vätern zuliebe teilnimmt obwohl es für den Betrieb ein Störfaktor ist.

    Man müsste wohl sagen, dass es für einen Betrieb vorbildlich ist wenn den beschäftigten Vätern die Möglichkeit trotz Störung gegeben wird ihren Kindern zu zeigen welchen Beitrag sie zur Familie leisten (müssen). Aus männerrechtlicher Sicht müsste ich wiederum die Frage stellen wieso die Arbeit der Väter für die Familie so sehr gering geschätzt wird oder so unsichtbar ist, damit ein Girls’s Day nötig ist um mal zu sehen wie die Väter malochen.

    Allerdings dürfte das an der Intention des Girl’s Day vorbei gehen. Es könnte natürlich spekuliert werden was mit „für Mädchen untypische Berufe aufzeigen und sie dafür zu begeistern“ letztendlich gemeint war. Aber ich gehe davon aus eher etwas in der Richtung, dass sich Mädchen später auch für solche untypischen Berufe entscheiden. Da fände ich es falsch den Mädchen etwas vor zu lügen und ihnen einen Beruf auf zu zeigen der schlussendlich nichts mit der Realität zu tun hat.

  2. Meines Erachtens kommt es viel auch darauf an, wie von der Schule her dieser Tag eingeführt wird. Wenn nämlich wirklich vermittelt wird, daß am Girlsday etwas Wichtiges kennenzulernen ist, wichtig für das eigene weitere Leben, dann werden auch die Mädchen anders damit umgehen. Und ich meine, wenn man Mädchen – so lese ich aus dem Text – bewußt allein dort einsetzt, wo es hart ist, ist auch das kein geglückter Start. Andererseits sehe auch ich, daß es schwierig ist, einen Überblick allein an einem Tag zu ermöglichen. Hier dürften bei allein Beteiligten noch Lernchancen bestehen.

  3. Wer sollte auch schon glauben, dass ein einziger Tag, an dem Mädchen „untypische“ Berufe von Mädchen gezeigt werden, von Erfolg gekrönt wäre? Eigentlich sollte man sich nicht großartig wundern wenn Mädchen sich dadurch sogar noch weniger für Mädchen-untypische Berufe entscheiden.

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