Wutbürger gegen staatliche Umerziehung

von Eckhard Kuhla

1 Lehrer, 1 Petition  – und fast 200.000 Unterschriften /1/. Wochen später: Eltern gehen auf die Straße……. Was war der Anlass ? Es geht um den „Bildungsplan 2015 “ /2/, der die Leitidee  „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ für Schulkinder anpreist – quasi auf dem „Amtswege“ des Stuttgarter Kultusministeriums, ohne erkennbare Beteiligung betroffener Eltern . Hinter diesem Bildungsplan  mit obiger Leitidee verbirgt sich eine Ideologie (die sog. „Gendertheorie“),  die Kindern unter 10 Jahren ihre innewohnenden männlichen bzw. weiblichen Selbstgewissheiten  erschüttern, ja sogar zerstören soll. Quasi als Ersatz bietet die Gendertheorie eine Palette von beliebiger „sexueller Vielfalt“ (Gender Diversity) an: Dies entspricht der Vielfalt der Alltäglichkeiten von Lesben, Homosexuellen, Bisexuellen, Transgender, Transsexuellen und Intersexuellen /3/,  „alles Personen, denen man im Laufe einer Schulkarriere und vor allem an Schulen sehr häufig begegnet“…… (M. Klein). Sciencefiles hat sich ausführlich mit den Reaktionen der Vertreter der sexuellen Minderheiten auseinandergesetzt /4/.In den meisten Bundeländern ist eine  derartige  „Vielfalt“ (Beispiele aus Berlin /5/ und  aus NRW /6/) seit Jahren Teil des Sexualkundeunterrichts – allerdings auch  ohne erkennbarer Beteiligungsprozesse der Eltern. Proteste kamen in den letzten Jahren einzig aus dem Wissenschaftsbetrieb,  blieben aber ungehört.Die Leitidee der „Akzeptanz der sexuellen Vielfalt“ des Bildungsplanes ist Teil des „Gendersystem“. Nicht nur die sexuelle Vielfalt ist Thema des Bildungsplanes, sondern auch die Abschaffung des Biologieunterricht auf den Gymnasium. Der Bildungsplan  wird von der staatlich finanzierten Frauenlobby (und der homosexuellen Szene als Zweitverwerter)  getragen /7/.  Die Realität Unfassbar. In einem europäischen Land, das im letzten Jahrhundert schon mal  Schauplatz von zwei Diktaturen war, die beide in den jeweiligen Bildungsstätten Kinder und Jugendliche zu einem neuen Menschen erziehen wollten, soll nun soll nun wieder ein neuer, geschlechtsloser Homunculus fröhliche Urständ feiern: Mit dem Thema „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ thematisiert die „Genderpädagogik“  ein Angebot sexueller Gewohnheiten für Grundschulkinder (!).  Eine beispielhafte Aussage wie  „Junge, Du kannst auch schwul werden, wenn Du es willst“, erwähnte ein Schulpsychologe in einem Gespräch mit  mir. „Mann“ und „Frau“ sind out, freie Geschlechtswahl im Grundschulalter? Ein solcher  Unterricht – mit Verlaub –  trifft offensichtlich die psychosexuelle Entwicklung von Heranwachsenden in keinster Weise, ein solcher Unterricht ist im weitesten Sinne schlicht unmoralisch.Die Wissensweitergabe durch die Kultusministerien über die „sexuelle Vielfalt“  spart die Eltern aus. Es könnte ja zu unliebsamen Nachfragen der Eltern beim Lehrer oder gar zu Protesten kommen, wie jetzt in Stuttgart. Gefragt nach dem Grund dieser Abschottung, antworten die Ideologen mit:  die Eltern seien „überfordert“, bzw. „inkompetent“. So abgekanzelt, wird natürlich von der Frauenlobby zunächst nur die Schicht des Prekariats, bzw. Migranten gemeint, wird aber durch sie beliebig auf breitere Bevölkerungsschichten erweitert je nach gewollter politischer  Absicht. Kinder und Homosexualität Meist wird in der laufenden Debatte vergessen: Es geht in der Pädagogik, banal gesprochen, schlechthin um das Kind und nicht um Theorien und Lebenswelten der Erwachsenen. Wenn Homosexualität immer mehr in den Unterricht integriert wird, kann sich das Kind es nur wehrlos über sich ergehen lassen. Es wird –  im Grundschulalter! – zum Versuchskaninchen einer unausgegorene Geschlechtertheorie.  Was ein Kind in dem Alter braucht, ist keine Vielfalt der sexuellen Identitäten, sondern eine Bestätigung durch die in seinem Umfeld existierenden Vorbilder, nämlich Mann – Frau, oder Vater – Mutter. Überdies: Die Protagonisten der Geschlechtervielfalt kümmern sich selten um die potentiellen  psychosozialen Langzeitfolgen, die ein Heranwachsender mit  einer  instabilen Identität erleiden kann. Und das besonders, wenn er von der Diversity Welt in die reale Welt zurückkehrt. Die Empörung  Erst ein Realschullehrer in Baden Württemberg mit christlichem Hintergrund erkannte die Brisanz des Themas „Sexuelle Vielfalt“  im Bildungsplan  seines Landes und verfasste die besagte Petition „Keine Bildung unter der Ideologie des Regenbogens“. Der darauf folgende Unterschriftensturm kam in seiner Stärke und Geschwindigkeit  völlig unerwartet und hatte innerhalb von einigen Wochen eine Zahl von fastr 200 Tausend Unterschriften erreicht. Das machte Schlagzeilen. Der Aufschrei der Petitionsgegner ließ nicht lange auf sich warten – und das aus einer unerwarteten Richtung, nämlich aus der homosexuellen Szene. „Getroffene Hunde bellen“, so auch die Homo-Szene. Die Homo-Medienpräsenz übertraf  in der Folge bei weitem die der Bildungsplandebatte. Eine sehr sinnvolle Aufgabenteilung, denn die Genderisten konnten so, wie sonst auch immer,  weiterhin in Deckung bleiben  Überdies konnte die Homosexuellen-Szene die Gelegenheit nutzen, ihre Lebensarten in den Medien präsentieren und Mitgefühl für ihre Einzelschicksale erwecken.
Irritierend: Das Stuttgarter Kultusministerium zeigte mit seinen arrogant-belehrenden Statements eine seltsame Art von Demokratieverständnis. Es warf den Petitionsbefürwortern u. A. intolerantes Verhalten vor, eine „argumentative Schubumkehr“/8/.  Dieses Desinteresse an einem Meinungsaustausch  erinnert an ein Verhalten der Politiker  nach Gutsherrenart…… Es folgte eine verordnete Diskursverweigerung /9/, ein Beschweigen durch die feministische Szene und Handgreiflichkeiten gegenüber  Teilnehmern einer themenrelevanten Demo /10/. (Update 20.3.: Ministerpräsident Kretschmann hat für den 27.3. die Vertreter der Demos zu einem Gespräch eingeladen). Der Realschullehrer wurde überdies noch wegen „Mißachtung des Mäßigungsgebotes“ von seiner Behörde angeklagt. Ein Kulturkampf? Mit der Petition bahnt sich erstmalig eine öffentliche Empörung gegen den Genderismus ihren Weg, die ganz offensichtlich Ausdruck eines latent vorhandenem Unmuts war, der sich über viele Jahre angestaut hat. Das kam für  die Gender-Kritiker völlig  erwartet, sie hatten sich auf eine längere Auseinandersetzung mit dieser Ideologie eingestellt. Die Petition und ihre breite Resonanz in der Medienöffentlichkeit förderte auf diese Weise fünf  Merkmale einer neuen Entwicklung von fast historischer Relevanz zutage. Die Entwicklung

  • stellt die erste öffentliche Kritik des Genderismus dar, der über Bildungssystem auf die Lebenswelt der Menschen zugreift. Die Pädophilie-Debatte hat diesem Prozess in Deutschland gewiss beschleunigt,
  • weist nicht nur auf eine regionale, sondern auf eine bundesweite Bedeutung (rd. 50% sind bundesweite Unterschriften) hin,
  • wird getragen von betroffenen Bürgern, in der Mehrzahl Eltern. Die Petition entwickelte sich aus der Bürgergesellschaft heraus, im Gegensatz zur bisherigen Genderkritik, die vorwiegend in der Wissenschaftsszene stattfand,
  • thematisiert die undemokratische Kommunikation, die kaum eine Legitimierung ihrer politischen Aktionen sucht, beispielsweise durch einen Diskurs mit den Elternverbänden. So findet gleichsam eine Entmündigung der Eltern statt.
  • kritisiert das Menschenbild, das hinter einer frühkindlichen Sexualerziehung steht.

Die jetzt in Stuttgart begonnenen Aktionen betroffener Eltern zeigen Phänomene eines offen zutage tretenden Kulturkampfs. Ein Kampf einer kleinen Gruppe gegen die bestehenden Geschlechterverhältnisse. Ein staatlich geförderter Feminismus hatte die Republik seit rd. 15 Jahren mit einer „Gleichstellungsindustrie“  überzogen und quasi unterwandert und  wenig demokratisch legitimiert. Dieses  verborgene Kommunikationssystem mit begleitender Desinformation durch die Frauenlobby konnte  eine öffentliche Empörung kaum entstehen lassen – mangels Information durch die amtlichen Stellenn. Erst die Petition brachte die verdeckten Botschaften der Genderisten am Beispiel der Sexualerziehung ans Licht. Die Vertreter des Gendersystems spüren so das erste Mal durch die Stuttgarter Petition Gegenwind, getragen von einer breiteren Öffentlichkeit. Die Trendwende Derzeit sind wir Zeuge einer Trendwende in der Geschlechterpolitik. Im Fokus: der mündige Bürger. Eine Bewegung betroffener Eltern beginnt sich  zu formieren, die Sorge um ihre Kinder steht bei ihren Aktionen im Vordergrund. Ihre „Gegner“, ein versprengter Mob aus der rot-grünen und homosexuellen Szene, begegnen ihnen jetzt auf der Straße. Eine öffentliche und offene Debatte kommt zwar immer noch nicht zustande,  aber: die Printmedien sind dabei, das Phänomen „Gender“ ihren Lesern erstmalig zu erklären und auf zu bereiten. Eine sehr konstruktive Folgeerscheinung der Petition…… Sie erleichtert die nun zu startende Aufklärungskampagne über die „sexuelle Vielfalt“ mit der Zielgruppe der  betroffenen Eltern /11/. Aus Uninformierten werden allmählich potentiell Betroffene mit der Orientierung am gesunden Menschenverstand. Erste Pflichtlektüre einer Aufklärung wäre der Bildungsplan 2015 sowie die GEW-Broschüre /12/! Neben bei bemerkt: Wenn Eltern wüssten, wie ihre Kinder in anderen Bundesländern, tagtäglich mit Gendertexten, entsprechenden Bildern und sexuellen Spielen bereits indoktriniert und manipuliert werden, hätten die Elternverbände schon längst Protestaktionen, ähnlich der G8/G9 -Debatte, initiiert. In unserem Nachbarland Frankreich sind die Eltern, auch wegen der staatlichen  Gender – Indoktrination, mit wesentlich größerer Beteiligung  auf die Straße gegangen. Daraufhin sah sich die Regierung gezwungen, einige Teile ihres Programms zurück zu nehmen /13/. So lasst uns denn getrost den Feminismus und den Antifeminismus als eine langsam aussterbende Spezies ansehen. Ein weiterer Geschlechterkampf wäre für alle Beteiligten Energieverschwendung. Was jetzt dringend nottut, ist Aufklärung der Eltern und eine geschlechterpolitische Debatte über das Thema „Familie“  mit Vater, Mutter und Kind. Diese Triade sichert schlechthin und ganz banal den Fortbestand unserer Gesellschaft. Sie ist kein Retro – Thema, es geht um die Zukunft unserer Kinder, der „Sehnsucht des Lebens nach sich selber“ (K. Gibran). Quellenhinweise:/1/ https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens
/2/http://www.kultusportal-bw.de/,Lde/Startseite/schulebw/Sexuelle+Vielfalt?QUERYSTRING=sexuelle+vielfalt
/3/http://www.europa-links.eu/projekte/ilga-102/
/4/ http://sciencefiles.org/tag/petition-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens/
/5/http://berlin.lsvd.de/wp-content/uploads/2013/12/Mobbing_an_Grundschulen-Schuelerschaft.pdf
/6/http://www.kjg.de/index.php?id=43&prod=250&cat=5
/7/https://agensev.de/agens-meint/das-system-gender/
/8/http://www.wiwo.de/politik/deutschland/bettina-roehl-direkt-winfried-kretschmann-und-der-bildungsplan-2015/9391974.html
/9/http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/debatte-homosexualitaet-im-bildungsplan/-/id=1622/did=12737554/nid=1622/157a14t/index.html
/10/ http://www.medrum.de/content/aggressive-regenbogen-aktivisten-stuermen-auf-besorgte-eltern-ein
/11/  https://agensev.de/agens-meint/umerziehung-der-jungen
/12/ https://www.gew-bw.de/Binaries/Binary20121/L-S-Lebenswesen_2013_web.pdf
13/ http:// www.sueddeutsche.de/bildung//gender-debatte-an-franzoesischen-schulen-ist-feuerwehrfrau-einabsurder-beruf-1.1876202