Von Eckhard Kuhla
Die Sprache als Spiel mit Begrifflichkeiten und ihr gezielter Einsatz und Verwendung ist von jeher ein Instrument der politischen Rhetorik, und bevorzugtes Werkzeug von Ideologien, vor allem derer mit totalitärem Anspruch. Elemente dazu sind Umdeutung der Wortinhalte, sind Verfremdungen, sowie versteckte Botschaften und Wiederholungen von Unwahrheiten.
Ein beliebtes Instrument von Ideologen, so auch der Frauenlobby, ist das moralische und politische Umdeuten von gängigen Wortinhalten für gewünschte Aussagen in einem ideologischen Kontext. Nehmen wir das Wort „Diskriminierung“, beispielsweise in Bewerbungsverfahren. Männer dürfen unter gewissen Umständen nach der feministischen Ideologie diskriminiert/benachteiligt werden, wenn es denn der Frauenförderung dient. Und wenn dann eine Frau bei gleichem Leistungsprofil einem Manne vorgezogen wird, heißt das leicht zynisch in geschlechtergerechter Sprache das wäre „positive Diskriminierung“. Diese Formulierung ist sogar eine verwegene Umdeutung nicht nur der Diskriminierung, sondern auch des Wortes „positiv“, denn kein Mensch würde eine Diskriminierung als positiv ansehen. Dennoch: es ist gängige (Gerichts-) Praxis…….Weiß das der deutsche Bundesbürger? Weiß er, dass das übliche Praxis im öffentlichen Dienst, an den Hochschulen schon seit Jahren ist?
Staatsideologien verbergen verständlicherweise in ihren Schriften wahre Ziele. Dazu gehört der ungeschriebene Kanon für feministische Begriffsdeutungen umgangssprachlicher Wörter, wie beispielsweise die Begriffe Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Familie, Gleichberechtigung, oder Wahlfreiheit. Das sind Worte, die in der Umgangssprache eine öffentlich akzeptierte Bedeutung haben, aber in feministischen Texten je nach Zielgruppe oder gewünschter Botschaft anders ausgelegt werden. So werden je nach Bedarf die Begriffe Gleichberechtigung oder Gleichstellung mit fast gleicher Bedeutung verwendet – je nach gewünschter Botschaft. Das hat zur (gewollten) Folge, dass beispielsweise in Talkshows unsägliche Diskussionen über Gleichstellung stattfinden, ohne dass vorher von der Moderation die Begrifflichkeiten klar gestellt werden. oder nehmen wir das Beispiel „Wahlfreiheit“. Das ist ein Begriff, der in der Umgangssprache anders verstanden wird als im feministischen Kontext mit der Folge, dass eine Diskussion darüber sinnlos ist, da die Kommunikationsebenen nicht auf einen Nenner gebracht werden können. Manchmal neigt man in einem solchen Fall zu der Meinung, dass Begriffsverwirrung ein feministisches Programm ist.
Ein beliebtes Element, mit Aussagen die wahren, eigenen politischen Ziele zu verbergen, ist es die Verwendung von pseudowissenschaftlichen Begriffen, möglichst in einer Fremdsprache, wie „Gender Mainstreaming, Gender Diversity, Queerversity“, Konstruktion und Dekonstruktion, etc. Deren Inhalte sind zwar den Insiderinnen bekannt, die übrige Welt wird über die Bedeutung solcher Wortgebilde aber bewusst im Ungewissen gelassen. Desinteresse der übrigen Welt, also des Normalbürgers, ist die Folge. So bleibt die Ideologie unangreifbar und es kann weiter agiert werden…….
Von einem Propagandaminister im letzten Jahrhundert stammt der Ausspruch: „Eine Lüge wird durch häufige Wiederholung beim Bürger zur Wahrheit“. Wie wahr: die Aussage „Frauen verdienen über 20% weniger als Männer“ ist für den überwiegenden Teil der Bundesbürger mittlerweile zu einer wahrheitsgemäßen Aussage geworden. Richtig – bei gleichen Ausgangsbedingungen – ist: es besteht ein rechnerischer Unterschied von nur rd. 8%. Oder: „Männer sind Täter, Frauen Opfer“. Dieses Mantra gehört inzwischen auch in das Kapitel erfolgreiche Agitation durch Sprache.
Zur Krönung der Agitation durch Sprache gehört die „Zwischen-den Zeilen-Botschaft“, die versteckte Botschaft, oder auch „hidden Agenda“) Ein Beispiel dafür ist die Aussage „Wir sind für die Vereinbarung von Beruf und Familie“. Diese Aussage bedeutet in der feministischen Auslegung: die Vereinbarung ist dann erreicht, wenn – durch Hintanstellung der Wünsche des Mannes und der Kinder – es der Frau ermöglicht wird, eigene Wünsche zur Berufsausübung in den Vordergrund zu stellen. Das ist gewiss eine Deutung, die nicht unbedingt der Meinung weiter Teile der Bevölkerung entspricht, eine Deutung, die sich aber in den Medien kaum wieder findet.
Sprache als ein Instrument in Form der geschlechtergerechten Sprache und als Hilfsmittel der Agitation ist eigentlich ein Phänomen totalitärer Systeme. Deswegen verwundert es um so mehr, dass in unserer Demokratie sich kaum Widerstand, kaum Empörung regt gegenüber solcher Art sprachlicher Umdeutungen und Missachtung von gewachsenen Sprachregeln.