Das homosexuelle Paradoxon

von Eckhard Kuhla

In eigener Sache. AGENS tritt ein für ein neues Miteinander zwischen Mann und Frau, für ein zeitgemäßes Arrangement der Geschlechter. Diese Botschaft gewinnt in den letzten 1 bis 2 Jahren immer mehr an Aktualität und Brisanz. Das zunehmende Hinterfragen der klassischen Rollenidentitäten von Mann und Frau – und damit auch der Familie – wird das Nachdenken über unsere Botschaft intensivieren. Dabei geht es uns überhaupt nicht um das individuelle Homo- oder Hetero-Sein; das gehört zur persönlichen Privatsphäre eines jeden Einzelnen. Hier geht es um das demonstrative und manipulative Auftreten relevanter Verbände und die bundesweite Infragestellung von gesellschaftlichen Werten und Normen.

Am 16.6.2015 verabschiedete das Stuttgarter Kabinett den „Aktionsplan gegen Homophobie“/1/. Dieser Beschluss kommt einem Staatsvertrag zwischen der Landesregierung Baden-Württemberg (BW) und dem Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) sehr nahe. Als Anlass  für den Aktionsplan („Akzeptanz der sexuellen Vielfalt“ wird darin zum Staatsziel erklärt) wird unter anderem die Diskriminierung von Menschen anderer sexueller Orientierung genannt.

Aktionspläne gegen Homophobie

Ähnliche Aktionspläne wurden bereits in anderen Bundeländern verabschiedet. Sie sind  Teil einer bundesweiten Kampagne gegen Homophobie.  Der LSVD hat für jedes Bundesland einen auf die Landesgesetzgebung angepassten Aktionsplan vorgesehen /2/. Diese Differenzierung verschleiert für den Normalbürger eines Bundeslandes  den totalitären Anspruch des bundesweiten Programms der Aktionspläne. Diesem LSVD-Gesamtprogramm konnte die Gesellschaft derzeit noch kein adäquates Aufklärungs- und Aktionsprogramm entgegenstellen. Von den 200 Einzelmaßnahmen des Aktionsplanes in BW seien einige Beispiele  genannt (aus einer Arbeitsunterlage für den Beirat /3/, PDF angehängt):

  • Sanktionen für homophobe Medieninhalte
  • Kürzung von Fördermittel, wenn ein veraltetes Menschenbild vermittelt wird.
  • Familie: Adoptionsrecht gleichgeschlechtlicher Paare, dritte Elternschaft, Legalisierung der Leihmutterschaft usw.
  • Bildungsplan: Verankerung der Non-Heteros Themen – wie sexueller Vielfalt – in den Kerncurricula

Solcherlei Aktionspläne des LSVD mit Sanktionen und  Überwachungen usw. könnten auch aus der Feder einer totalitären Regierung stammen. Interessant wäre zu wissen, wie viele der Non-Heteros um diese Maßnahmen ihres Verbandes wissen und sie mittragen. Und der „Normalbürger“? Mehrheitlich weiß er  wenig von den Aktionsplänen, es würde ihn vermutlich auch nicht interessieren. Für ihn gehört das Schwul- und Lesbisch-Sein ihn in die Privatsphäre. Und wenn nicht, ist es schlicht Interesse bzw. Neugier am Anderssein.

Normalität

Oberstes Ziel  des LSVD und seines europäischen Dachverbandes:  Herausstellen des Andersseins als  „Normalität“ Mit anderen Worten: das homosexuelle Prinzip  soll dem weiblichen und männlichen  Prinzip als „normal“ gleichgestellt werden. Folgende Negativ-Erfahrungen begleiten das Schwulsein – so der LSVD:

  • Die latente Diskriminierung (Anteil der Diskriminierungsfälle wegen des Geschlechts liegt bei  3,3 % aller Beschwerdefälle, Angabe der Antidiskriminierungsstelle des Bundes).
  • der Bereitschaft zum Mobbing (lt. einer Umfrage des Stuttgarter Sozialministeriums fühlten sich nur 56% der Befragten in den letzten 5 Jahren wegen ihrer sexuellen Identität belästigt/4/)
  • Höhere Suizidraten (die höheren Suizidraten sind nicht direkte Folgen der Homosexualität, sondern – nach Meinung der Experten – Folgen  ihrer Begleitumstände)

Die dürftige Datenlage lassen allerdings Zweifel aufkommen, ob obige Aktionspläne ihren Zweck der Prävention erfüllen können.

Auf dem Wege zur Macht

Viel bedeutender ist die fehlende Empörung in der Polit- und Medienszene. Es überwiegt der Eindruck, dass das Gegenteil der Fall ist: es ist das Mitmachen, weil die Gleichheitsreligion so will. Mit anderen Worten: Es scheint wohl opportun zu sein, Minderheiten zu unterstützen. So kann der LSVD in diesem Fahrwasser  ungehindert mit seinen gesamtdeutschen Aktionsplan weitermachen, auf dem Weg zu noch mehr Macht, konkreter: Definitionsmacht. Ein Bundesland nach dem anderen wird seinen Aktionsplan mit LSVD – Vertretern bearbeiten und per Kabinettsbeschluss durchsetzen. Die Normalbürger bekommen davon wenig mit, es sei denn, man kann ihm homophobes Verhalten vorwerfen, ohne dass er weiß warum.

Es ist erstaunlich, wie der LSVD  innerhalb von ein bis zwei Jahren die mediale Aufmerksamkeit erreicht hat, mit den Themen:

  • Frühsexualisierung  (vor rd. 2 Jahren noch kein bundesweites Thema),
  • Homo-Ehe (Hochkochen des Themas seit der irischen Parlamentsentscheidung),
  • Gleichstellung der Non Heteros in allen Lebensbereichen

Genderthemen (wie Frauenquote, Equal Pay und Gleichstellung) gerieten in den Hintergrund. Wie wurde das das erreicht? Durch eine perfekte Agitation mit bundesweit verteilten Zellen, mit den rd. 2000 „Gleichstellungsbeauftragtinnen“ in allen Bereichen und auf allen Ebenen der öffentlichen Verwaltungen. Ihre überwiegend staatliche Unterstützung verlieh ihnen den Charakter einer Staatsideologie. Das Fehlen einer parlamentarischen Opposition erlaubte zudem ungestörtes Agieren in der Öffentlichkeit, und zwar mit Unterwanderung und Agitation:

Unterwanderung

Frei nach George Orwell /5/ beginnt jede Agitation, gemäß der Theorie der Dekonstruktion/6/, mit der Zerlegung und sprachlicher Verwirrung zumeist positiver  Begriffe der Umgangssprache, wie: Toleranz/Akzeptanz, Gleichberechtigung/Gleichstellung, Familie, Menschenrechte, Vielfalt, Regenbogen usw.
Es folgt in einem nächsten Schritt die Umdeutung der zerlegten Begriffe i.S. der LSVD-Ideologie. Beispielsweise der positive Begriff „Vielfalt“ (umgangssprachlich: nicht quantifizierbare Buntheit) wird für umgedeutet  und eingesetzt für die angestrebte Vielfalt der Geschlechter und ersetzt damit die Dichotomie Mann/Frau. Diese Umdeutung ist zunächst für den normalen Leser oder Hörer als solche nicht erkennbar, mit der Folge: Ein solcher umgedeuteter Text  vermittelt beim Lesen das gewünschte Gefühl der Normalität.

Diese neue Besetzung von Begriffen wird gebraucht für das Schaffen von undemokratischen und unsichtbaren Parallelwelten. Das geschieht mit Unterwanderung demokratischer Institutionen: Vermeiden von Abstimmungen in der Legislative, z.B. durch Initiieren einer Scheinöffentlichkeit mit Hilfe von „Beiräten“. Deren Mitglieder sind naturgemäß handverlesen und ideologiekonform. Nicht selten  arbeiten sie auch im Auftrag der Regierung:  So geschehen mit der Erstellung des Aktionsplans in BW. Die Ausarbeitung von Kabinettvorlagen erfolgt in Parteibüros, nicht in Ausschüssen, das wäre eine Art „Hinterstubenpolitik“.

Manipulation, Meinungsbildung

Im Sinne ihrer Mitglieder hat der LSVD gewiss gute Arbeit geleistet. Aber die Unterwanderung demokratischer Institutionen hinterlässt einen fahlen Beigeschmack, erst recht die Manipulationen zur „Meinungsbildung“.

Beispiel: Die Abstimmung im irländischen Parlament Mitte Mai (mit über 60% Mehrheit für die Homo-Ehe) ist u.a. auch erklärbar durch eine Unterstützung mit fast 17 Mio. Euro durch eine amerikanische „Menschenrechtsorganisation“. Kaum wurde der Mehrheitsbeschluss  bekannt, starteten die Rot/Grünen in Deutschland die „Ehe für Alle“-Kampagne gestartet. Zufall? Begleitet wurde die deutsche Kampagne zusätzlich durch eine yougov-Umfrage /7/, in der 2/3 der 1197 Befragten  für die Homo-Ehe (Titel: „Mehrheit der Deutschen für Homo-Ehe“) stimmten. Viele Journalisten nahmen dieses ungewohnt hohe Ergebnis irritiert zur Kenntnis. Ihre Bedenken bestätigte eine  Allensbach-Umfrage (im Auftrag der FAZ): Die Befragten setzten, bzgl. der Wichtigkeit, die Homo-Ehe an 17.Stelle. Dabei sollte man tunlichst Unwichtigkeit (der Homo-Ehe) nicht mit Akzeptanz derselben verwechseln.

Die Kinder….

In der gleichen Umfrage stimmten 72% der These zu, dass Kinder Vater und Mutter brauchen, um glücklich aufzuwachsen. Dazu brauchen Kinder die Liebe von Vater und Mutter. Mit der Geburt ihres Kindes wird aus dem Paar eine Familie, die das Kind einbettet in die Elternliebe, die einfach uneigennützig nur für das Kind da ist. Deswegen ist es eigentlich banal fest zu stellen: Kinder haben ein Recht auf Vater und Mutter. Nicht so in der homosexuellen Debatte, da geht es  kaum um das Kind und seine Rechte. Hier steht das Adoptionsrecht auf der Agenda, das zur Legitimation verhandelt werden muss. Dabei  geht es nicht um Kindesrechte sondern um das geforderte „Recht auf Kinder“. Die Geburt des gemeinsamen Kindes ist für Vater und Mutter ein Geschenk, für die Homosexuellen wird  das Recht auf „ihr“ Kind zu einem  langwierigen Verwaltungsakt.  Wo bleibt bei alledem die Sicht auf das Kind?  In der Debatte über die Homo-Ehe werden die psycho-sozialen Folgen für solche Kinder kaum thematisiert. Die Fakten würden eher das Gegenteil erwarten lassen /8/. Bleibt die Frage auf der Agenda:  Wer schützt die Kinder…….??

Das „Homosexuelle Paradoxon“

Der LSVD greift in seinen Papieren vehement die klassische Familie mit Vater, Mutter und Kind an wegen ihrer  „normativen Zweigeschlechtlichkeit“. „Gleichgeschlechtliche können auch Kinder lieben und erziehen“, so lautet die unbewiesene Gegenthese. Seltsam, dann wird ihr Kampf um die Privilegien der klassischen Ehe unglaubwürdig, da widersprüchlich. Wir nennen dieses Phänomen  „das homosexuelle Paradoxon“.
Als Ehemann lehne ich mich wieder entspannt zurück – tief zufrieden mit meinem heteronormativen Dasein.

Verweise

/1/Aktionsplan für Akkzeptanz und Gleiche Rechte BaWü 2015

/2/https://www.lsvd.de/politik/aktionsplaene-in-den-laendern.html

/3/ s. Anlage Aktionsplan „Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg“

/4/http://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-sm/intern/downloads/Downloads_Offenheit_und_Akzeptanz/Onlinebefragung_Aktionsplan_Akzeptanz_2014.pdf

/5/ https://agensev.de/content/neusprech-%E2%80%93-aus-dem-werkzeugkasten-moderner-ideologien

/6/ https://de.wikipedia.org/wiki/Dekonstruktion

/7/https://yougov.de/news/2015/05/29/mehrheit-der-deutschen-fur-ehe-fur-alle/

/8/http://www.dijg.de/homosexualitaet/adoptionsrecht/homosexuellen-ehe-natuerliche-familie/