Ein Anti-Anti-Genderkongress

Eckhard Kuhla

Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden“ /1/. Eine solche „lesbisch-feministische Weltanschauung“ /2/ fand ihren Niederschlag logischerweise in staatlichen Frauenförder-Programmen in jährlicher Millionenhöhe Es soll Frauen zu Männern „gleichstellen“. Das dahinterliegende Feindbild „Mann“ ist auch Gallionsfigur der Staatsideologie „Gender“, eine totalitäre Ideologie, die in der Folge einen Geschlechterkampf einleitete.

Und die Männer schwiegen…

Und da sie weiter schwiegen, konnte sich Gender zu einer Subkultur für Feministinnen in der Politik entwickeln. Sichtbar waren allerdings die „Gleichstellerinnen“, die die staatlichen Förderprogramme in den letzten 15 Jahren in initiiert und verwalteten. Teil der Förderprogramme war anfangs das Empowerment für Frauen Es verhalf Frauen u.A. zu einem stärkeren, gleichberechtigten Auftreten in der Politik.

Politik für Männer war nicht erwünscht. Im Gegenteil: eine Phase der Diffamierung von Männern, vor allem der sogenannten „Antifeministen“ nahm ihren Anfang. So wurden z:B. nicht genehme Veranstaltungen wurden in den letzten Jahren von Feministinnen boykottiert, bzw. zur Absage gezwungen, nicht genehme Redner brauchten Personenschutz. Ein geschlechterpolitischer Diskurs fand nicht statt.

Und die Männer schwiegen….

Im Jahre 2015 kam die Wende. Männer meldeten sich zu Wort, und das in geballter Kraft. Es waren Männer, Professoren der Biologie. Sie veröffentlichten Bücher und Artikel mit kritischen Texten zur Genderideologie /3/. Es waren Texte zur Wissenschaftlichkeit der Gendertheorie, ihr gemeinsamer Befund: Die Gendertheorie ist nicht wissenschaftlich verifizierbar. Eine lang erwartete Aussage.
Und „die“ Frauen schwiegen…
…monatelang. Aber dann waren sie wieder da, in der Adventszeit: die radikalen Feministinnen. Man sollte meinen, sie würden nunmehr den längs fälligen Diskurs der Geschlechter starten, weit gefehlt. Eine neue „Anti“-Ideologie feiert fröhliche Urständ. In dem Programm einer EKD Veranstaltung heißt es : „Vor wenigen Jahren nur von kleinen Minderheiten am rechten Rand vertreten, erhält die Anti-Gender-Bewegung mit dem Erstarken des Rechtspopulismus Zulauf bis hin in bürgerliche Milieus“/4/. Der Rechtspopulismus: auch hier jetzt in der Gender-Szene das neue Feindbild. Das klingt sehr nach Anpassung an den jetzigen politischem Mainstream.

Frei nach Che Guevara: der Kampf geht weiter…… Aber mit einer kaum erwarteten Führerschaft: die Pfarrerinnen und Referentinnen der EKD rufen auf zum (letzten?) Gefecht Das Programm der Veranstaltung enthält dann auch Begriffe aus dem Soldatischen: „Front gegen Gender“, „Politische Kampfzone“, „aggressiv aufgeladene Kommunikation“, usw.

Es ist unfassbar: da verliert die evangelische Kirche nach der Wende rd. 5 Mio. zahlende Mitglieder. Und diese Kirche finanziert dennoch eine Minderheit der evangelischen Frauen zur Entwicklung von „Gegenstrategien für die Kirche“ zur Anti- Gender – Bewegung. Da fragt man sich doch, wieviel Millionen der noch verbleibenden Kirchenmitglieder warten eigentlich auf diese „Strategie“? Der Verdacht liegt nahe, dass es einer solchen Veranstaltung bedarf, nur um Aufmerksamkeit und eigene Bekräftigung zu erlangen.

Und die (Kirchen-) Männer schweigen….

Noch ein Nachsatz: Es gab schon mal eine Zeit, wo sich die evangelische Kirche gemein gemacht mit einer Staatsideologie, die ein schrecklich unchristliches Menschenbild verkündet hatte…

Quellen

/1/https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Beschluesse/Grundsatzprogramme/hamburger_programm.pdf
/2/http://frankfurter-erklaerung.de/2016/11/fachtagung-evangelische-kirche-sucht-konzept-gegen-gender-gegner/
/3/http://www.theeuropean.de/eckhard-kuhla/11359-ein-fuellhorn-ergebnisfreier-forschung
/4/ https://www.gender-kirche.de/fileadmin/user_upload/baukaesten/Baukasten_Beauftragte_f_r_Geschlechtergerechtigkeit/Dokumente/Einladung-Gendergaga-05-12-16.pdf