Hoffnung keimt auf, wenn man sich die jüngere Berichterstattung zu Geschlechterfragen in der überregionalen Tagespresse anschaut. Tagespresse? Das ist neu, fand doch bisher die Geschlechter-Diskussion überwiegend im Internet statt.
Das Interview mit der Psychologin Doris Bischof-Köhler (http://www.zeit.de/2013/24/genderforschung-evolutionsbiologie) beschäftigt sich mit dem Anspruch der Genderideologie als Wissenschaft: „Die Genderbewegung hat, soweit ich erkennen kann, kein Interesse an Objektivität. Hier scheint ein konstruktivistisches Weltbild vorzuherrschen, dem zufolge so etwas wie eine objektive Wirklichkeit, die es zu erforschen gilt, nicht existiert. Faktizität und Fantasie verschmelzen auf eine Weise, in der ich nicht recht mitdenken kann.“ Man fühlt sich an Harald Eia erinnert…..
In einem Beitrag für die Süddeutsche Zeitung (http://www.sueddeutsche.de/leben/entwicklung-der-sexismus-debatte-taetschelnder-patriarch-vs-hysterische-kampfemanze-1.1702805?commentspage=all:4:) wird das radikalfeministische Denkschema der prinzipiellen Benachteiligung von Frauen und der prinzipiellen Täterschaft von Männern zwar nicht grundlegend hinterfragt, aber doch zumindest die Auswüchse benannt und kritisiert. Wir finden: darauf kann man aufbauen, steht doch am Ende des Artikels die Forderung nach dem agenserischen „WIR“ zwischen Mann und Frau.
Noch einen mutigen Schritt weiter geht Harald Martenstein in der ZEIT (http://www.zeit.de/2013/24/genderforschung-kulturelle-unterschiede), indem er die Indoktrinations- und Umerziehungsversuche der Genderideologie benennt. Er erkennt: „In Wirklichkeit ist die Biologie längst weiter. Sie kann zeigen, dass Männer und Frauen in vielen Bereichen gleich sind, in anderen verschieden. Sonst wäre die Evolution ja sinnlos gewesen – wozu zwei Mal das gleiche Modell entwickeln? Beide Geschlechter haben Stärken und Schwächen, die sich ergänzen, und ganz sicher ist keines „besser“ als das andere. Wenn ein Mann und eine Frau zusammen in Urlaub fahren wollen, wird in 80 Prozent der Fälle sie noch schnell das Gespräch mit einem schwierigen Handwerker führen, während er den Kofferraum belädt. Das ist nicht sexistisch, das ist klug.“
Und dann führte kürzlich die Uni Leipzig die allgemeingültige Anrede „Herr Professorin“ ein. Die Begründung: diese Formulierung soll der Vereinfachung dienen und alle vorhandenen sogenannten genderneutralen Anreden ersetzen…..Das muß man zweimal lesen. soviel Chuzpe traut man den Genderistinnen eigentlich nicht zu. “ Da lachen ja die Hühner, da wiehert die ganze Republik, da krümmt sich vor Vergnügen, wer noch halbwegs bei Verstand ist. Und es wäre wirklich nur ziemlich lustig, geschähe so etwas ausschließlich in irgendwelchen feministischen Zirkeln und nicht an einer deutschen Universität. Aber dieser Männerexorzismus, dieser Kniefall vor dem, was ein paar weibliche Fanatiker für politisch korrekt halten, macht auch an vielen anderen Orten Schule. Der sprachliche Tod des Mannes soll endlich ausgleichen, dass hier über Jahrhunderte alles von diesen haarigen Burschen aus dem anderen Geschlecht beherrscht worden ist……..“
Mit diesen launigen Worten startet Sybille Krause-Bürger ihren Blog http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.sibylle-krause-burger-kolumne-gruess-gott-herr-professorin.18faf589-24ef-46fe-ba6e-41828a63247f.html.
„Gender“ in den Printmedien, das ist – nach jahrelangem Negieren und Beschweigen – eine frohe Botschaft. Das hatte aber auch eine unbeabsichtigte Folge: mit dem Leipziger Allerlei „Herr Professorin“ haben die „-innen -Kämpferinnen“ eine Genderdebatte losgetreten, was bestimmt nicht in ihrem Interesse lag: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gender-debatte-tv-bericht-biologen-widersprechen-gender-theorie/8309672.html. Der berühmte Schuss ging nach hinten los…..Erst mit diesem Überziehen durch die „Herr Professorin“ – Anrede kam die Frage in den Medien auf: was ist eigentlich „Gender“? Die zitierten Artikel haben der Aufklärungsarbeit durch AGENS Monate eingespart! Nur weiter so, Ihr Herren Genderistinnen! Jetzt beginnt die ganze Sache Spass zu machen!
Und eine weitere sehr erfreuliche Neuigkeit: Die zitierten Beiträge haben eines gemeinsam: Endlich wird das leidige „Gender“ – Thema, z.T. mit diebischer Freude in die Satire -Ecke geschoben. Da gehört es auch hin.
Für AGENS sind diese Beiträge ein erstes erkennbares Licht am Ende des langen Tunnels, der Männer und Frauen hoffentlich gemeinsam zu einem Stück mehr Normalität, d.h. zum „Wir“, zurückführt!