Hochschulen: Füllhorn für Frauenförderung

von Eckhard Kuhla:

Zunächst die Fakten: Studentinnen überholen Studenten, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit .

Hier die derzeitigen Frauenquoten  /1/  bei den:

  • Immatrikulationen: 49,5 %
  • Studienabschlüssen: 51,8%
  • Promotionen: 44,1%

Damit liegt Frauenquote innerhalb der Studentenschaft bei beachtlichen fast 50% , die Nachwuchs-Förderung von Akademikerinn müßte eigestellt werden – orientiert man sich nur quantitativ. Im Lehrbetrieb hat sich in den letzten 10 Jahren der Frauenanteil auch erhöht:

  • hinsichtlich der Habilitationen, d.h.   verdoppelt auf  24,9%
  • und bei den Professuren, d.h.  sogar verdreifacht auf 19,2%.

Eine Diskriminierung von Frauen sieht anders aus………

Die Quoten-Diskrepanz zwischen Studentenschaft  und Lehrpersonal begründet die Frauenlobby  nicht mit den realen Präferenzen weiblicher Lebensentwürfe, sondern mit der berühmten „gläsernen Decke“ des Professoren-Patriarchats und – weniger intelligent – mit den „zu geringen“   Frauenquoten beim Lehrpersonal verglichen mit den Hochschulabschlüssen. Jedenfalls Grund genug für das Wissenschaftsministerium,  mit einer noch nie dagewesenen Frauenförderung gegen zu steuern, mit der Folge einer  skandalösen Männerdiskriminierung, was in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist. Diese massive  Frauenförderung sei  an zwei Beispielen erläutert: das „Kaskadenmodell“ und das „Professorinnen Programm“.

Das Kaskadenmodell – eine „Zwangsförderung“

Die Gemeinsame Wissenschaftskommission(GMK)  hat bereits  2011 das „Kaskadenmodell“  eingeführt:  Der in der Regel höhere Frauenanteil einer unteren Personalstufe soll zur Zielquote für die nachfolgend höhere Stufe werden. Wenn also beispielsweise dreißig Prozent der Doktoranden einer wissenschaftlichen Einrichtung weiblich sind, so sollten sich diese dreißig Prozent demnächst auch auf der Ebene der Postdoktoranden wiederfinden. Das Modell beansprucht Gültigkeit über die gesamte Hierarchie des Personals hinweg – von den Absolventen bis hin zum Institutsleiter. ……Bei strikter Anwendung des Kaskadenmodelles dürften frei werdende Professuren deshalb von nun an eigentlich nur noch von Frauen besetzt werden /1/.

200 Professorinnen – unbefristet

Das „Professorinnenprogramm“ mit der Schaffung von 200 unbefristeten Professuren nur für weibliche Bewerber geht dieses Jahr „erfolgreich“ zu Ende.  Schirmherrin: Prof. Annette Schavan /2/.

Voraussetzung für eine Förderung (Fördervolumen 150 Mio. €) der Professuren war, dass ein Gleichstellungskonzept für die beantragende Hochschule vorgelegt wird.  Im Folgenden seien beispielhafte Themen für ein solches „Gleichstellungskonzept“ genannt /3/:

Mentoring Karriereförderung von Frauen, Anreizsysteme für  Professorinnen,  Konzepte für Uni- Kindergärten, Ökonominnen-Netzwerk, Genderforschung, Frauen – Förderpool, Gender und Musik, Dual Career und Diversity, sowie  Gender –Fotoausstellungen…….

Summa summarum geht es schlicht um Frauenförderung, hier größtenteils um universitäre „Familienförderung“ (z. B. Krippenausbau) – umschrieben mit dem politisch korrekten Etikett „Chancengleichheit“.  Ziel war  nicht  wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn, den allenfalls als erfreuliches Nebenprodukt. Die Evaluation obiger Forschungsförderanträge  geschah deswegen auch nach dem Kriterium, inwieweit die vorgelegten Konzepte die Prinzipien der Chancengleichheit  erfüllen.  Einmal abgesehen  von dem semantischen Missbrauch des Wortes  „Chancengleichheit“-  eine in der Wissenschaft übliche Ergebnis-Evaluierung nach Projektablauf  war  nicht vorgesehen. Das hat mit dem gebräulichen Instrument „Peer Review“ für wissenschaftliche Arbeiten relativ wenig zu tun – geschweige denn mit dem Nachweis eines Nutzens der Arbeit dieser Lehrstühle für die Allgemeinheit. Dazu ein Zitat von Gerhard Amendt:

„Genderprofessuren beschränken sich auf die immer wiederkehrenden, wenn auch äußerst subtil angelegten Opferbeschreibungen. Das schließt weitgehend aus, dass solche Professuren nennenswerte Beiträge zur Entwicklung des Faches erbringen“/4/.

Adorjan Kovacs berichtet über weitere Projekte der Frauenförderung aus dem Kunst- und Musikbetrieb:

„…….ähnlich bei Gender.  Die kreative Leistung war die Formulierung der Gendertheorie (d.h. nicht, dass sie deshalb richtig sein muss), jetzt geht es um ihre Ausschlachtung. Es sind darum, um auf die hochbegabten Frauen im Schatten hochbegabter Männer  zurückzukommen, eigentlich nicht diese Künstlerinnen, die primär von der neopositivistischen Sammelwut profitieren, sondern die GenderforscherInnen selbst“. /4/

Männliches Abnicken

Es ist anzunehmen, dass diese zwei Projekte des Forschungsministeriums zur Frauenföderung vorwiegend männliche Mehrheiten in den Gremien beschlossen haben. Seltsam. Was mag diese Männer dazu motiviert haben, z.B.  200 Professorinnen die akademische Laufbahn bis zu ihrer Pensionierung sicherzustellen….…. und so möglichen, männlichen Mitbewerbern den Erfolg ihrer Anstrengungen zu stehlen? 200 unbefristete Professuren,  wäre das nicht ein Grund für die Professorenschaft, zu Protesten gegen diese himmelschreiende Ungerechtigkeit gegenüber Männern  auf zu rufen? Wo bleibt die männliche Solidarität?  Wo sind die mutigen, kritischen Stimmen, die die Unwissenschaftlichkeit dieser Projekte angreifen? Zum Kaskadenmodell kommentiert die FAZ entsprechend/1/:

„…..das unionsgeführte Wissenschaftsministerium scheint entschlossen, den Fortschritt in den Frauenzahlen zu einem vorrangigen Kriterium für die Teilhabe an zukünftigen Finanzströmen erheben zu wollen.“

Der klassische, männliche Beschützerinstinkt (im Folgenden unwissenschaftlich mit  „Beschützer-Gen“ bezeichnet)  ist zu einem liebedienerischen Verhalten  verkommen. Ein solches Verhalten beseitigt vorauseilend mögliche Probleme, die sich den potentiellen Professorinnen in den Weg stellen könnten. Die Instrumente dazu sind: Reduzierung der Leistungsanforderungen an die Professorinnen und die „Nicht-Messbarkeit“ der Leistungen.  Die daraus entstehenden Folgen für die Qualität und den Ruf der deutschen Wissenschaftseinrichtungen sind noch nicht absehbar. Diese „neue  Ritterlichkeit“ der Männer  wäre zumindest eine Erklärung für das immer stärker werdende, fast unterwürfige Verhalten von in Verantwortung stehenden Männern  gegenüber Frauen.

Das  „Beschützer-Gen“ hat seit Urzeiten die Frau vor Unbill der Außenwelt geschützt. Heute schützen Männer mit ihrem Beschützer-Gen die Frau vor den selbstverständlichen Widrigkeiten des Erwerbslebens, denen jeder Mann und jede leistungswillige Frau ausgesetzt sind.  Sollte   diese selbstlose, männliche Unterstützung der weiblichen Emanzipation etwa  das jahrhundertelang erlittene Unrecht der Frauen durch die Männer wieder gut machen?

Fazit

Es geht dem Staatsfeminismus schlicht um Macht. Voraussetzungen dafür sind eine Aktionsbasis mit Kontrolle des öffentlichen Dienstes in der Personalplanung und der Finanzmittel. Die  Schaffung eines Gleichstellungsnetzwerkes,  als eine Art Parallelverwaltung im öffentlichen Dienst mit totalitärem Zugriff zur Personal- und Finanzpolitik, ist der Fauenlobby in den letzten zehn Jahren gelungen – ohne größere Kenntnisnahme und Widerstände durch die Öffentlichkeit. Die FAZ bemerkt dazu /1/:

Das unionsgeführte Wissenschaftsministerium scheint entschlossen, den Fortschritt in den Frauenzahlen zu einem vorrangigen Kriterium für die Teilhabe an zukünftigen Finanzströmen erheben zu wollen.

Das muss man sich mal vor Augen halten:  Ein Netzwerk von fast zweitausend Gleichstellungsbeauftragten nimmt Einfluss auf die gesamte Personal- und Haushaltspolitik („Gender Budgeting“)  des öffentlichen Dienstes.  Mit einer solchen fraiuenorientierten Infrastruktur im Rücken war es dem Staatsfeminismus ein Leichtes, mit dem Kaskaden- und Professorinnenprogramm die Frauenorientierung in Wissenschaft und Bildung durchzusetzen.

Irritierend ist die Gleichgültigkeit, ja sogar die diensteifrige Unterstützung durch die vorwiegend männlichen, betroffenen Wissenschaftler. Es ist wohl so: Widerstand regt sich nicht, wenn man selber Kostgänger der „Gleichstellungsindustrie“ ist. Das wird sich ändern, wenn die Zahl der diskriminierten Männer (und Frauen!) durch Quotenfrauen zunimmt. Unterstützend wird es wirken, wenn endlich staatliche Kontrollorgane oder entsprechende Verbände den sachgemäßen Mitteleinsatz der Frauenförderung anzweifeln.

Quellen:

/1/ FAZ v. 20.11.2012:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/geisteswissenschaften/frauenquote-die-politik-plant-eine-grosse-frauenkaskade-11966395.html
/2/ http://www.bmbf.de/de/494.php
/3/ Ausstellungskatalog „Gleichstellungsfördernde Maßnahmen“, BMBF, 2012
/4/ Amendt, Gerhard und Kovacs, Adorjan in „Schlagseite – MannFrau kontrovers“, Hrsg. Kuhla, E., Klotz -Verlag, 2010

4 Gedanken zu „Hochschulen: Füllhorn für Frauenförderung“

  1. Korrektur:

    „in der Zeit, in der sie im Zenit ihrer Furchtbarkeit stehen und im Falle sehr vieler Frauen eine Familie gründen wollen.“

    soll natürlich heißen

    „in der Zeit, in der sie im Zenit ihrer Fruchtbarkeit stehen und im Falle sehr vieler Frauen eine Familie gründen wollen.“

    Furchtbarkeit bei Frauen (und Männern) kommt leider auch vor, ist aber ein anderes Thema.

  2. Erstmal Zustimmung zu diesem Spitzenartikel und auch zum Kommentar von Robert M.

    Was mich selbst schon seit Jahren erstaunt ist, wie wenig die Entscheidungsträger aus der Politik, gerade auch aus dem „Gender“-Bereich, überhaupt danach fragen, was die meisten jungen Frauen im Leben wollen und welche Probleme sie wirklich haben. (Aber Politiker fragen eben nicht danach, was ihre De Facto-Untertanen wollen, es sei denn, sie haben eine starke, finanzkräftige Lobby!)

    Viele wollen doch gar nicht auf der Uni eine Forschungskarriere machen. Warum nicht? Weil das mit dem meist vorhandenem Kinderwunsch kollidiert. Und weil die Arbeitsbedingungen an den Hochschulen nicht gerade gut sind, und das trifft dort alle vom Studenten bis zum Prof.

    Ich habe im vergangenen Jahrzehnt selbst studiert, gottseidank auf Diplom noch. Die Umstellung auf Bachelor-/Master-Studiengänge (Bologna-Reform) habe ich hautnah miterlebt und Betroffene beiderlei Geschlechts kennen gelernt. Da wird völlig zurecht über „Bulimie-Lernen“ geklagt, über Druck, Angst und psychische Probleme, die sich daraus ergeben, über den Missbrauch von Aklohol und Medikamenten, und zumindest im natur- und ingeneurwissenschaftlichen Bereich über viele, die aus dem Studiengang herausgeprüft werden. Von Hörstürzen und Tinnitus war auch die Rede, auch in den Medien.

    Undabhängig vom Bologna-Prozess gibt es nach wie vor erschreckend viele Studenten, die jobben müssen und daher oftmals auf der Uni scheitern oder schlechte Ergebnisse haben. Ich habe solche Menschen kennen gelernt, und kann sagen: Ja, wer viel jobbt, fällt leichter durch. Das ist im Allgemeinen so. Studiengebühren können sowas schlimmer machen…

    Doktoranden bzw. Doktorandinnen habe ich kennen gelernt, die hatten so viel Arbeit am Halse, dass sie, wie es eine Veterinärmedizinerin treffend ausdrückte, „nicht einmal mehr dazu kämen, sich Nahrungsmittel zu kaufen“. Ich kannte einige von der Sorte, die gingen morgens um halb acht in die Uni, und kamen irgendwann zwischen 18.00h Abends und 3.00h nachts wieder – wohlgemerkt für ein halbes Gehalt. Und mussten im Institut jede Menge Arbeiten verrichten, die ganr nicht zu ihrem Doktorat gehörten.

    Akademischer Mittelbau? Der wird abgebaut, was ich für einen Fehler halte. U. a. geht dadurch die Ausbildungsqualität der Studenten herunter, die dann in Laborpraktika von älteren Studenten, Diplomanden oder Doktoranden betreut werden.

    Und Professoren? Von denen klagte einer (und meinte damit sich und einen anderen Prof.), sie würden sich „bereits vierteilen“, um das alles zu bewältigen. Eine mit unbekannte Dozentin, die ich privat in der Mensa sprach, meinte, als andere am tisch auf das Thema „Alkoholkonsum“ kamen, man müsse sich damit „auch mal richtig wegbeamen, um dem „ganzen Wahnsinn“ mal vorrübergehend zu entkommen.

    Der langen Rede kurzer Sinn: Die Unis von heute, die sich immer mehr durchökonomisieren lassen („unternehmerische Hochschule“, was ebenfalls Forschung behindern kann, besonders Grundlagenforschung), und massiv unterfinanziert sind, sind ein eher problematischer Arbeitsplatz.

    Auch Frauen haben also dort ganz andere Probleme, als keine Quote für den Professoren-Posten zu haben.

    Den wollen sie oftmals nicht – ich habe viele Studentinnen gekannt, die sagten, nicht Professorin werden zu wollen. Wieso auch? Viel Arbeit und viel Stress in der Zeit, in der sie im Zenit ihrer Furchtbarkeit stehen und im Falle sehr vieler Frauen eine Familie gründen wollen.

    Gerade in Sachen Bildung haben wir große Missstände ind er Gesellschaft: Noch nie war der Druck, unter dem Kinder und Jugendliche standen, so hoch wie heute, das Abitur machen zu müssen. Noch nie gingen so viele auf Gymnasium und studierten so viel wie heute. Endergebnis: viele kriegen nach dem Studium nur in klassisch nichtakademischen bereichen einen Job, für den dann oftmals wieder eine Ausbildung erforderlich ist, oder eben ein längeres Praktikantendasein.

    Das kommt mir alles vor wie ein einziger Bildungswahn: Einerseits braucht man die „höhere“ Bildung, um einen Job zu kriegen, so sehr, wie noch nie, andererseits bekommt man anders als früher beileibe nicht einfach aufgrund eine akademischen Abschlusses einen Job. Und der Weg von der Schulbank ins Erwerbsleben ist ein weiterer, oft viel weiterer Weg geworden.

    Und das hat Nachteile, auch für Frauen, gerade für Frauen, deren reproduktionsbiologische Uhr dann tickt. Wenn man die jetzt auch noch mit solchen Methoden in die höheren akademischen Sphären hinein-„fördert“, sorgt man meines Erachtens vor allem für eines: Dass sie kinderlos bleiben. Einmal aus Zeitgründen, und weil sie keinen „geeigneten“ Mann finden – sie heiraten ja vorallem nach „oben“ und bleiben oft lieber allein, als nach „unten“ zu heiraten.

    Der ganze Bildungswahn hat also negative Einflüsse auf Partnermarkt und demographische Entwicklung.

    Wem das Wort „Bildungswahn“ zu hart ist: Heutzutage wird selbst bei Vierjährigen im Kindergarten darauf geachtet, ob sich bereits „Arbeitnehmerqualitäten“ entwickelt haben, und das Mitgeschreibsel der Kindergärterinnen über ihre Entwicklung wird wirklich an die Grundschulen geschickt. Von Bildungsangst ergriffene Eltern gucken genau wie das ganze System mit Argusaugen auf die Entwicklung des Kindes/des Jugendlichen, und die merken das. Gleichzeitig kriegen sie dann das Grundlegendste im Schreiben und Rechnen nicht mehr richtig beigebracht, sind hinterher nicht ausbildungsfähig – das ist irre alles heute.

    Fazit: Diese totalitäre Art, Frauen in die akademischen Laufbahnen hineinzupressen, wird diese Frauen nicht glücklich machen, zumindest meistens nicht. Erst Hörsturz und Tinnitus durch Bulimie-Lernen, dann ein „Nur Arbeit und viel Stress“-Doktorat, und dann „Karriere“ bzw. „Selbstverwirklichung“ bei der Habilitation und später.

    Mit 50 wird dann manche Betroffene bemerken, dass sei immer noch keine Familie, kein Kind hat und verstehen, dass ihr Leben in diesen zentralen Hinsichten irreparabel schief gegangen ist.

    Ich denke, wir sollten die Frauen davor bewahren – man(n) kann seine ganzen Beschützer-Gene schließlich auch konstruktiv nutzen.

    P.S.: Ich sähe zu gerne mal eine Statistik darüber, wieviele Kinder männliche Professoren, und wie viele weibliche im Durchschnitt haben. Wäre vermutlich sehr aufschlussreich. Kennt jemand so eine Statistik?

  3. Kommentar zu Robert M. – Ergebnisse (s. o.):
    1. Ja, es gibt überall sehr viele Opportunisten, also prinzipienlose Menschen, die nur taktisch auf ihre jeweiligen Vorteile aus sind. Nicht ihr Selbstinteresse ist das Problem, sondern ihre Prinzipienlosigkeit.
    2. Die Schlußfolgerung ist logisch unvermeidlich und dürfte empirisch in der Tendenz zutreffen.
    3. Zur Hochschulpolitik vgl.:
    http://le-bohemien.net/2012/12/12/die-zukunft-der-hochschulen/
    http://cuncti.net/streitbar/330-entweder-gleichberechtigung-oder-gleichstellung

  4. „Irritierend ist die Gleichgültigkeit, ja sogar die diensteifrige Unterstützung durch die vorwiegend männlichen betroffenen Wissenschaftler. “

    Es handelt sich dabei nicht nur um Profiteure des Systems, es handelt sich dabei oft um Leute, die ANGST haben um ihre eigene Stelle und darauf hoffen, durch eifriges Nicken nicht zu den Opfern zu gehören, von denen sie ausgehen, dass es sie geben wird.

    ANGST im Wissenschaftsbetrieb – angesichts befristeter Stellen und häufig prekärer Arbeitsverhältnisse ist sie längst Alltag. Das Frauending erscheinbt da nur als eine weitere Erschwernis, die mann halt überstehen muss – Zähne zusamenbeissen und durch! (Solidarität unter Männern findet nicht statt – jeder kämpft für sich allein.)

    3 Ergebnisse:
    1. Es gibt viele Opportunisten (beiderlei Geschlechts).
    2. Unter den Männern findet ene brutalere Auswahl als unter den Frauen statt – absurder Weise sorgt die Quote dafür, dass die im System überlebenden Männer höheren Qualitätsanforderungen entsprechen müssen als Frauen, sprich: dass Männer tendenziell besser sind als Frauen – weil das System es so erzwingt.
    3. Ein großer Teil der Wissenschaft findet statt unter dem Druck von ANGST und Anpassungszwang an Umstände, die für falsch gehalten werden, gegen die aber Stimmen NICHT laut werden. Die Frauenquote ist dabei nur EIN Beispiel, in der Alltagspraxis nicht einmal das gravierendste – dieses heißt: Bologna-Reform. Was aber ist von einer Wissenschaft zu halten, die SO stattfinden muss?

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