von Eckhard Kuhla
Zwei volle Tage ein Seminar über „Frauenfeindlichkeit“ , das sieht nach einem gesamtgesellschaftlichen Problem aus. Schließlich stellen Frauen die Hälfte unserer Gesellschaft….. Veranstalter ist eine wohlbekannte Akademie in Bayern/1/. Sie schreibt auf ihre Fahnen christliche Verantwortung und Toleranz. Toleranz wird man auf der Veranstaltung laut Programm wenig spüren, geschweige denn christlich orientierte Themen. Und überhaupt: Ist denn „Frauenfeindlichkeit“ ein Thema des Normalbürgers? Warum ist es nicht trendy auch über die Männerfeindlichkeit in unserer Gesellschaft Seminare zu veranstalten?
Der „Geschlechterkampf“
Auf rund zehn Seminare wöchentlich werden bundesweit Themen des Feminismus, hier: des Staatsfeminismus, behandelt – kaum wahrgenommen von der Öffentlichkeit und finanziert von Parteistiftungen und staatlichen Fördergeldern. Teilnehmer dieser Seminare sind Insiderinnen, die zuvörderst ein Thema zusammenhält: Männerfeindlichkeit.. Es sind Veranstaltungen des gegenseitigen Empowerments, zu gut deutsch: der Selbstbekräftigung der Männerfeindinnen unter sich. Sie eint ihr Kampf gegen die Frauenfeinde. Ihr Motto: „Wer das Menschliche in der Gesellschaft will, muss das Männliche überwinden!“ Diese bisher nicht widerrufene Aussage im Parteiprogramm der SPD von 2007 ist zu einer unterschwelligen Leitidee des staatlich verankerten Feminismus, dem Staatsfeminismus, verkommen.
Wer sind denn diese „Frauenfeinde“? Selbstverständlich Männer. Es sind gar nicht viele. Auf jeden Fall viel weniger als die Feministinnen wahrhaben wollen. Diese „Männerrechtler“ werden als nicht „gleichstellungsorientiert“ abgestempelt und als „politisch unkorrekt“ in die rechte Ecke gestellt, wie man heutzutage solche Gruppen erfolgreich behandelt. Dazu einige konkrete Beispiele aus unserer Praxis:
Lektorate verweigern die Annahme von Buchexposes als nicht „genderorientiert“, entsprechende Neuerscheinungen stehen einem Schweigekartell vieler Verlage gegenüber; Frauennetzwerke fordern erfolgreich – zum Teil erfolgreich – das Absetzen von nicht genderorientierten Veranstaltungen, feministische Drohungen erzwingen Begleitschutz für sie nicht genehme Referenten, in zwei Fällen schaltete sich sogar der Verfassungsschutz ein, manche Veranstalter knicken ein und laden kurzerhand nicht genehme Referenten aus.
Absurdistan? Nein, radikalfeministische Gruppen vor Ort. Meinungsfreiheit? Als Demokrat fragt man sich schon, wo bleibt angesichts dieser Zustände die öffentliche – konkreter die männliche – Empörung? Bisher:Fehlanzeige . Es ist schon kurios: diese derartig abqualifizierte Randgruppe von Männern, muss immer noch herhalten für den Popanz „Frauenfeinde“. Ohne staatliche, finanzielle Unterstützung sind in dieser Situation gar nicht in der Lage, im Gegensatz zur Frauenlobby, bundesweit ihre Anliegen – außer im Internet – zu artikulieren. Wieso muss eine solche Gruppe für die Frauenlobby– ausgestattet mit staatlicher Förderung(!) – eigentlich bekämpft werden? Wohl gemerkt: es dreht sich hier nicht um radikale Männergruppen, wie Neonazis.
Es kommt noch kurioser:
Diesen „Frauenfeinden“ steht eine Armada von fast 2000 Frauenbeauftragten, rd. 190 Gender-Instituten und 17 Frauenministerrinnen gegenüber. Es ist so, als wenn man mit Kanonen auf Spatzen schießt. Hier liegt moderne Bilderstürmerei vor. Da werden keine Bilder von Kirchenwänden gerissen und zerstört, nein, „die“ Männer werden – vor allem in Spielfilmen – als „gutmütige Trottel“ (7. Familienbericht) virtuell lächerlich gemacht. Ein probates Mittel, das Feindbild Mann täglich zu unterfüttern……
Die Parallelwelt
Die Feministinnen leben in einer Parallelwelt, sich selbst und anderen Feministinnen UND Feministen (!) auf die Schulter klopfend. Sie sind selbstreferentiell und selbstgenügsam in der Gewissheit ihres kontinuierlichen Mittelzuflusses. Verbindung mit der Außenwelt? Diskurse mit klassischen Disziplinen? Stört nur – ist aber auch nicht zwingend, weil keiner es einfordert. Der Außenwelt gegenüber funktioniert diese Parallelwelt gewollt wie ein Schweigekartell. Ein Schweigekartell mit Schwarmverhalten: die Akteurinnen des Feminismus verhalten sich wie Fische im Schwarm: Sie bewegen sich wie ein Ganzkörper ohne erkennbare Führerin und ohne ein Bewegungsziel, sprich erkennbares Programm. Jede einzelne Akteurin in diesem Schwarm handelt unsichtbar, unbemerkt und fremdgesteuert über das Medium Internet.
Die Gleichschaltung
Für Feminismus – Themen, wie Frauen- und Männerpolitik, gibt es im Bundestag kaum eine Opposition. Es ist alles „gleichgestellt“, das heißt frauenorientiert. Frauenpolitik ist parteiübergreifend.Relevante Bundestagsdebatten-Texte lesen sich wie Texte einer Einparteien-Veranstaltung – mit wenigen Ausnahmen. Da ist es nicht verwunderlich, dass kaum feminismus-kritische Texte und Sendungen in den Medien erscheinen. Talkshows werden überwiegend mit politisch korrekten, bzw. feministisch-orientierten Teilnehmern besetzt. Und so reden Politiker und Medienvertreter im Schulterschluss, ihre Diskursverweigerung ist Selbstschutz. Denn: Wider den Stachel zu löcken, kann schwerwiegende Folgen für die Karriere haben, gegenteilige Meinungen werden anonym vorwiegend im Internet verbreitet. Das ist tägliche Wirklichkeit /2/. Ein kaum glaubliches Phänomen in Deutschland, waren doch im letzten Jahrhundert totalitäre Systeme an den Schaltstellen der Macht, die „Gleichschaltung“ ex cathedra verkündet hatten……
Die Propaganda
Jede Staatsideologie verbreitet und sichert ihre Macht durch Propaganda-Maßnahmen, und das mit einem totalitären Anspruch. Einige Propaganda-Elemente für den Staatsfeminismus seien kurz herausgegriffen: Sprachfeminismus, Hidden Agendas, Falschaussagen und Tabuisierung.
Der willig angenommene und praktizierte Sprachfeminismus in Politik und Gesellschaft („Bürger und Bürgerinnnen“) zeigt die Wirksamkeit des totalitären Anspruchs des Staatsfeminismus sehr deutlich. Beispiel: Das Wort „BürgerIn“ wird als Zuhörer und als Leser als „Bürgerin“ wahrgenommen. Der Mann wird somit nicht genannt, das ist Programm, Stichwort: diese unterschwellige Beeinflussung des Normalbürgers.
Die Hidden Agendas, die versteckten Botschaften, sind ein semantischer Trick. Der Trick vermischt die umgangssprachliche Ebene mit der gewollten ideologischen Ebene. Beispiel: mit dem unverfänglichen Wort „Gleichstellung“ ist schlicht Frauenförderung gemeint. Diese Konnotation kann der Normalbürger nicht herstellen, soll er auch nicht.
Ein weiteres sehr wirksames Instrument zur Beeinflussung der Bürger sind Quasi-Falschaussagen, wie die „22% Minderverdienst der Frauen“. Falschaussagen führen zu einer fest eingeprägten Meinung der Bürger, wenn sie – so, wie hier geschehen – jahrelang wiederholt werden.
Und schließlich: Ein sehr beliebtes Propagandainstrument ist die Tabuisierung von missliebigen Themen des Feminismus, wie beispielsweise die Frau als Täterin im häuslichen Bereich.
Frauenfeindlichkeit?
Es ist schon beachtlich, was die Frauenlobby hat in den letzten Jahrzehnten erreicht hat:
– Die im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung von Mann und Frau (beschlossen mit männlichen Mehrheiten)
– Eine bisher realisierte Frauenquote von über 30% im öffentlichen Dienst und im Hochschulbereich‚ (einhergehend mit zunehmender
Männerdiskriminierung) und
– eine zu erwartende gesetzliche Frauenquote von mindestens 30% in der Privatwirtschaft
– Frauen im Führungsbereich gehören mittlerweile zum Alltagsbild und
– Personalplaner in manchen Großfirmen sehen in der Führungskräfteplanung – ohne gesetzliche Quote – bereits Leerstellen für
Quotenfrauen vor
Hier ein kleines Apercu:
– In „Tatort“ – Krimis gibt es fast 10-mal so viel Kommissarinnen als realiter – auch ohne gesetzliche Quote. Gewiss kein
vorauseilender Gehorsam der Sendeanstalten……oder etwa doch??.
Gegenüber diesen Fakten mutet das Thema „Frauenfeindlichkeit“ wie eine Farce an, es wird aber das dahinterliegende Feindbild weiterhin für den internen Zusammenhalt bitter benötigt. Ein sehr kommodes Feindbild, denn die Feinde, d.h. die Männer, haben sich bisher dagegen kaum gewehrt…..
Gepaart mit der Gleichgültigkeit großer Teile der Gesellschaft und einer tiefgreifenden, weit verbreiteten bundesweiten Unwissenheit ist die feministische Ideologie gewiss ein Wohlstandsphänomen. Immerhin beläuft sich die jährliche Frauenförderung auf rund 100 Millionen Euro (nach B. Röhl). Und da liegt genau die Achillesferse des Staatsfeminismus: Seine Förderung hat keinen breit angelegten Prozess der Meinungsbildung hinter sich. Ein solcher Prozess hätte die Frauenförderung hinterfragt und die Evaluierung größerer Förderprojekte sicherlich nach den üblichen Methoden initiiert.
Aber allmählich regen sich Widerstände. Erstmals rebellierten in einem internen Blog eines Konzerns betroffene Männer gegen die Frauenquote /3/. Und seit Längerem melden sich Frauen zu Worte, die sich für einen femininen Feminismus einsetzen /4/. Deswegen täte die Frauenlobby allmählich gut daran, pro aktiv zu denken und sich auf Mittelkürzungen einzustellen. Spätestens dann würde man auch über den Sinn oder Unsinn einer bedrohlichen „Frauenfeindlichkeit“ in unserer Gesellschaft nachdenken….
Links
/1/ http://www.ev-akademie-tutzing.de/doku/programm/upload/1912.pdf
/2/ http://ef-magazin.de/2012/12/20/3919-feminismus-von-der-gleichstellung-zur-gleichschaltung
/3/ https://agensev.de/agens-meint/daimler-manner-revoltieren-gegen-die-frauenquote/http://diepresse.com/
/4/ http://www.theeuropean.de/birgit-kelle/6238-diktatur-des-feminismus