Der traurige Blick an der Kitatür

Floris Mutter macht die Kitatür zu. Sie hat ihren Sohn abgegeben. Immer wieder muß sie an  den traurigen Blick ihres Sohnes hinter der Kita-Tür nachdenken: „Was mache ich da eigentlich? Gebe mein Kind  in die Hände einer Betreuerin ab, die noch viele weitere Kinder betreut?“ Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken! Wenig später überdeckte der Arbeitstag ihre trüben Gedanken.

Erst, als sie ihren Sohn Flori aus der Kita geholt hatte und zu Hause ankam, begann sie wieder zu lächeln, als sie das fröhliche Lachen ihres Sohnes sah……… sie waren wieder zu Hause angekommen……. und Flori wollte nur noch kuscheln.

Dabei gingen ihr Gedanken ihrer Mutter nicht aus dem Kopf, sie meinte neulich „Ich muß jetzt häufiger daran denken, wie wenig ich in Deiner Kindergartenzeit mit Dir zusammen war“.  Mache ich nicht das Gleiche? Warum ? Weil’s die anderen Mütter mit ihren Kindern auch so machen? Der Staat wollte uns Frauen  „befreien“. Von wem? Vom eigenen Mann und seinem Geld? Ja, das war’s, „…….endlich eigenes Geld verdienen!

Und dann war alles machbar und „vereinbar“, Beruf, Kinder und Haushalt! Erst viel später merkte ich: das Bonbon „Vereinbarkeit“ war eine Mogelpackung! Das Zuckerl für meinen Wiedereinstieg war das Elterngeld und die Kitas. So hab ich für meinen Beruf die tägliche Trennung von meinem Kind geopfert, wie meine Mutter……… Und das „eigene“ Geld? Na ja, wie viel bleibt da eigentlich über für mich persönlich? Viel später spürte ich: die sogenannte „Vereinbarkeit“ hat mich und mein Kind von meiner Familie getrennt. 

Und noch was, die Vereinbarkeit hat uns Mütter vom Staat abhängig gemacht. Die Folgen sehe ich jetzt bei zwei Freundinnen, die die Schließung ihrer Kita kürzlich einfach hinnehmen mussten. Sie waren gezwungen, von jetzt auf gleich eine private Betreuung zu organisieren. Sie haben es geschafft. Bei der einen sprang die Oma ein, die andere fand eine Mutter-Kind-Gruppe..

Und ich? Meine Kita blieb geöffnet, bisher…. Glück gehabt!?

Ich muss mich doch mal um eine Mutter-Kind-Gruppe kümmern….