Immer wieder denkt Floris Mutter über den traurigen Blick ihres Sohnes hinter der Kita-Tür nach. „Was mache ich da eigentlich? Gebe mein Kind ab in die Hände einer Betreuerin für 14 weitere Kinder?“ Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken! Wenig später überdeckte ihr Arbeitstag ihre trüben Gedanken.
Erst, als sie ihren Sohn Flori aus der Kita-Gruppe aus der Kita geholt hatte, begann sie wieder zu lächeln. Sie sah das fröhliche Lachen ihres Sohnes, sie waren wieder zu Hause angekommen… und Flori wollte nur noch kuscheln.
Dabei gingen ihr Gedanken ihrer Mutter nicht aus dem Kopf: „Ich muß jetzt häufiger daran denken, wie wenig ich mit Dir in Deiner Kindergartenzeit zusammen war“. Warum habe ich immer wieder auch mit meinem Kind ähnliche Gedanken? Weil’s die anderen Mütter mit ihren Kindern auch so machen? Der Staat wollte uns Frauen doch „befreien“. Von wem? Vom eigenen Mann und seinem Geld? Ja, das war’s, „endlich eigenes Geld verdienen!“
Und dann war alles machbar und „vereinbar“, Beruf, Kinder und Haushalt! Erst viel später merkte ich: das Bonbon „Vereinbarkeit“ war eine Mogelpackung! Das Zuckerl für den Wiedereinstieg war das Elterngeld und die staatlichen Betreuungsanstalten. So hab ich für meinen Beruf die tägliche Trennung von meinem Kind geopfert, wie meine Mutter. Und das „eigene“ Geld? Na ja, wie viel bleibt da eigentlich über für mich persönlich?
Viel später spürte ich: die sogenannte „Vereinbarkeit“ hat mich und mein Kind von meiner Familie getrennt. Wie viele Familien kenne ich, die es nicht geschafft haben, und sich dann endgültig getrennt hatten.
Und noch was, die Vereinbarkeit hat uns Mütter vom Staat abhängig gemacht. Die Folgen sehe ich jetzt bei zwei Freundinnen, die die Schließung ihrer Kita kürzlich einfach hinnehmen mussten. Sie waren gezwungen, von jetzt auf gleich eine private Betreuung zu organisieren. Sie haben es geschafft. Bei der einen sprang die Oma ein, die andere fand eine Mutter-Kind-Gemeinschaft.
Und ich? Meine Kita blieb geöffnet, bisher…. Glück gehabt!?
Ich muss mich doch mal um eine Mutter-Kind-Gruppe kümmern….