Alt-Feministinnen betreiben die Abwahl einer Gleichstellungsbeauftragten, weil sie auch Männer vertritt. Ort der Handlung: die alte Kaiserstadt Goslar. Handelnde Personen: eine Minderheit von „Linken“ im Stadtrat und Monika Ebeling, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt.
Die „Linken“ haben (mit stillschweigender Zustimmung der männlichen Mehrheit im Stadtrat) den Antrag auf Abwahl von Monika Ebeling beantragt. Vor Ort war zu erfahren, dass der Gleichstellungsbeauftragten vorgeworfen wird, sie würde sich auch um Männer (z.B. Trennungsväter) und um Jungensarbeit kümmern. Das Ganze ist keine Provinzposse mehr:
Gleichstellung ist mehr als Frauenförderung.
Die Generation der Altfeministinnen weigert sich zunehmend, den Platz frei zu machen für die 30+ Generation. Diese Frauen haben eine andere Sicht des Miteinanders zwischen Mann und Frau. Sie sind gleichberechtigt aufgewachsen. Das ermöglicht ihnen, neue und eigene Wege gehen. Ihr Vorbild ist die jetzige Frauenministerin Schröder. Zu dieser Generation gehört auch Monika Ebeling. Deswegen wird sie zum Feindbild der Alt-Feministinnen, die allmählich um Positionen und um Pfründe bangen. Und es geht um einen Richtungswechsel in der Gleichstellungspolitik: nämlich auch das Eintreten für Männer und Jungen. Monika Ebeling hat sich eingesetzt nicht nur für alleinerziehende Mütter, sondern auch für die klassische Familie. Das passt nicht in das Bild der Altfeministinnen, die noch immer vom Feindbild „Mann“ leben. Welch Wendung der Dinge….Da sind wir bei dem nächsten Aspekt:
Destruktion statt Debatte.
Statt in einen öffentlichen Diskurs zu treten und gemeinsam eine neue Geschlechterpolitik zu diskutieren, wird ohne Angabe von Gründen, die Abwahl durch den Stadtrat eingeleitet. Das ist nicht nur erbärmlich, feige und auch kein besonderes demokratisches Vorgehen. Und wer müsste sich spätestens jetzt empören?
Die Männer.
In Goslar werden die Stadträte, Männer in der Mehrheit, die Abwahl beschließen. Männer, die die Männer im Rat politisch vertreten, für die sich Monika Ebeling eingesetzt hat. Unvorstellbar! Diesen Männern scheinen die Bedürfnisse der Frauenlobby wichtiger zu sein, als die Solidarität unter Männern. Sie verhalten sich auch im eklatanten Widerspruch zu dem vermeintlichen, patriarchalischen Verhalten von Männern, wie es die Feministinnen gerne sähen. Sollte eine neue Geschlechterpolitik wieder von Frauen eingeleitet werden, begleitet vom Schweigen der Männer?
Ich wünsche mir eine 30+ – Generation auch in der Männerwelt, die sich fröhlich und unbekümmert nicht abhängig macht vom wohlwollen der Frauenwelt, sondern erst einmal vom eigenen Wohlsein. Wohl wissend, dass die Frauenwelt nicht ohne Männer auskommen kann – und umgekehrt. Dann wird das Schweigen der Männer von einem gewissen Schmunzeln begleitet… Na, denn „zum Wohle“!
Das hat etwas mit meiner beruflichen Situation zu tun und der Betreuung meines Kindes. Da gibt es Grenzen des machbaren. Aber generell bin ich zu allem entschlossen, was an diesen katastrophalen Zuständen etwas ändert.
In Goslar ist echt etwas los: Eine Windhose! (Link: http://nachrichten.t-online.de/windhose-sorgt-im-kreis-goslar-fuer-schaeden/id_46065138/index)
Na hoffentlich lastet das der Stadtrat nicht auch noch Frau Ebeling an! 🙂
Ich habe mehr als eine Email geschrieben und mich in einer Liste eingetragen. Wenn eine Demo ist, dann sagt wann und wo, denn solch ein Engagement muss geschützt werden. Ich rufe hiermit dazu ausdrücklich auf, denn es kann nicht sein, dass sich die Mehrheit des Volkes solchen Strukturen beugt. Ich für Fortschritt, vor allem für ein MITEINANDER, so wie es Frau Ebeling vertritt.
Selbst wenn die Feministinnen die Abwahl durchbringen, hier wird ein Zeichen gesetzt und an dieser bitteren Pille werden viele noch lange zu schlucken haben.