Junge Frauen und ihre Mutterrolle

Die Fälle von grausamer Kindestötungen durch die Mutter nehmen zu. Allein fünf Fälle in den letzten  Monaten.

agens meint:

Die Tötung von Neugeborenen durch die Mutter ist kein Phänomen der Neuzeit. Aber die Frauen in den aktuellen Fällen leben in einer aufgeklärten Welt, aufgeklärt wie noch in keiner Generation vor ihnen. Was treibt sie zu diesem grausamen Tun? die trotz Pille ungewollt schwanger werden und diesem neuen Leben so wenig positiv gegenüberstehen, das ist beängstigend.
Diese Frauen  haben wahrscheinlich in ihrem Leben keine Empathie erfahren, und „Muttersein“ ist für sie mit gar keinen, oder sogar nur mit negativen Werten besetzt. Lebensstandard, Egozentrik, Ängste, keine Partnerschaft, keine Familie:  Signale für eine Sinnentleerung, bei der Mutterschaft keinen Platz mehr hat. So läuft die alltägliche Wertevermittlung über die Medien. Nach dem Motto: die „moderne“ Frau gerät durch ein Kind wieder in ihre alten Abhängigkeiten vor allem vom Mann. Sinnfindung läuft heutzutage über Selbstverwirklichung und Kinderkriegen wird zu einer Frage einer Kosten/Nutzenrechnung. Und trotzdem bleibt die Frage: wo ist in diesen Fällen der Vater???

Dieses Dilemma finden wir nicht bei der Haustierhaltung. Die seelische Gesundheit der Tiere wird ernst genommen, Ratschläge durch den Tierschutzverein und: Tierhalter werden bei nicht artgerechter Haltung öffentlich angeklagt!
Es wird sogar darüber nachgedacht, da Tierexperten festgestellt haben, dass Hunde darunter leiden, wenn ihre Menschen berufstätig sind, ob sie nicht sogar mit an den Arbeitsplatz genommen werden können. Kinder dagegen dürfen ohne schlechtes Gewissen schon mit 6 Monaten staatlich entsorgt werden.

1 Gedanke zu „Junge Frauen und ihre Mutterrolle“

  1. Ich weiß zwar nicht, wer diesen Artikel hier verfasst hat, halte ihn aber für ziemlich „engstirnig“. Erstens, was das Vorurteil betrifft, dass Frauen, die sich gegen Kinder entscheiden, nicht empathiefähig wären. Das ist Amateur-Psychologie und knapp an der Realität vorbei. Gerade weil die gesellschaftlichen Strukturen komplexer werden und es „Frau“ heute möglich ist, über ihren eigenen „Gartenzaun“ zu blicken. Durch vielseitige Interessen, Studium, nicht zuletzt die berufliche Rolle, verschiebt sich das Alter des Gebärens immer weiter nach hinten und einige Frauen verzichten auch ganz auf Kinder. Ich verstehe nicht, was dieses Phänomen mit der grundsätzlichen Gefühlsdispositon zu tun haben soll. Denn gerade das öffentliche Leben erfodert ein Höchstmaß an Empathie und Multitaskingfähigkeit, das eine durchschnittliche Hausfrau in ihrer Rolle als Mutter wohl kaum aufzubringen vermag. Es ist doch vielmehr so, dass für viele gebildete Frauen das Nur-Muttersein zu „flach“ ist und sie daher nach weiteren Herausforderungen suchen. Solange man Frauen zugesteht, sich weiter zu bilden, muss man sich auch mit dieser Entwicklung vertraut machen. Bildung gehört zu den menschlichen Grundrechten und Frauen sind primär Menschen und irgendwann vielleicht auch Mütter.

    Ich möchte mich im Gegenzug nicht über Menschen mit geringer Bildung erheben, aber wenn wir uns die Statistik betrachten, dann haben Menschen mit Haupt- oder Realschulabschluss auf dem Land die meisten Kinder. Warum? Plump gesagt, weil sie selten andere geistige Interessen haben, aber trotzdem irgendwo nach Sinn suchen, was alle tun.

    Da wären wir schon beim zweiten Punkt: Seit wann ist es egoistisch, keine Kinder zu wollen? Was hat den der Nachbar von neben an davon, ob eine Frau ein Kind zur Welt bringt oder nicht? Das ist eine scheinheilige Polarisation, mit denen jenen Recht getan werden soll, die Kinder zur Welt bringen zu Lasten derjenigen Frauen, die sich anders entscheiden. Umgekehrt glaube ich kaum, dass der Entschluss, ein Kind zu gebären, altruistisch und ohne Hintergedanken war… denn wir wissen sehr wohl, dass sich mit staalichen Instrumentarien wie der Erhöhung von Kindergeld die Geburtenrate signifikant erhöhen lässt und ebenso treten Geburten in Zeiten wirtschaftlicher Krisen eskapistisch gehäuft auf, weil sich die Menschen mehr ins Private zurück ziehen, während sie in Zeiten der Konjunktur vielleicht noch gewartet hätten. Zudem hat ein Kind leider oft die Funktion, der Eltern zuliebe auf die Welt zu kommen, sprich ihnen entweder ihre eigenen unerfüllten Wünsche zu realisieren bzw. ihrem Dasein neuen Sinn zu verleihen, den sie sonst so einfach nicht finden würden. Ich halte das auch nicht für sehr empathisch, sondern egoistisch… Für nicht egoistisch halte ich es hingegen, wenn eine Frau, die keine Kinder bekommen kann, freiwillig aufs eigene Gebären verzichtet, und statt dessen ein anderes Kind adoptiert, anstatt jahrelang mit künstlicher Befruchtung herumzuexperimentieren. Das zeigt nämlich deutlich, dass Frau sich in den meisten Fällen unbedingt selbst fortpflanzen will und das wiederum ist so altruistisch auch wieder nicht. Außerdem ist unsere Erde deutlich überbevölkert und vor dem Hintergrund nahender Naturkatastrophen und Umweltverschmutzung sollte zumindest der Gedanke erlaubt sein, dass es auch Frauen geben darf, die aus verschiedenen persönlichen Motiven aufs Gebären verzichten.

    Wie das natürlich bei vielen Männern ankommen mag, die ihr einseitiges Bild von der Frau als Mutter neu überdenken müssen, weiß ich nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass es ab diesem Zeitpunkt zu einer deutlichen männlichen Gegenbewegung kommt und Frau aus falschem Konkurrenzdenken absichtlich klein gehalten wird. Denn: Ist es nicht auch ein Zeichen von Unterdrückung, wenn man die Persönlichkeit einer Frau auf das Kindergebären reduziert bzw. sich eine „gesunde“ weibliche Existenz ohne Kind nicht vorstellen kann? Ich habe mich als Frau bewusst dieser Frage gestellt, und es fühlt sich falsch an, a priori anzunehmen, dass nur ein Kind die allein selig machende Antwort meines Lebens sein soll. Es mag natürlich sein, dass eine Frau ein Kind bekommt, aber eben so natürlich ist es, keines zu bekommen. Ich reduziere einen Mann schließlich auch nicht auf seine Zeugungsfähigkeit. Umgekehrt findet das aber leider immer noch statt und nimmt in letzter Zeit in den Medien eher wieder zu. Wo findet sich denn die im obigen Artikel angesprochene „Karrieregeilheit“ und der „materielle Egoismus“ des weiblichen Supervamps? Ich kann das im Jahr 2011 in keinem Programm mehr entdecken. Da war beim Verfasser wohl eher selektive Wahrnehmung der Fall, denn viel eher sind auf vielen privaten Kanälen doch überwiegend seichte Talkshows über Schwangere an der Tagesordnung oder Dokumentationen, in denen es um die (arbeitslose) Frau in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter samt Kindesbetreuung geht, anstatt um ihren Beruf.

    Die Tatsache, dass viele öffentliche Träger und Konzerne bereits „Frauenquoten“ eingeführt haben und Frauen im Schnitt 1/3 weniger verdienen als Männer, zeigt deutlich, dass sich die Rolle der Frau noch immer mehr aufs Private und hier auf das Gebären beschränkt. Sagen wir doch wie es ist: Abgesehen von der Tatsache, dass für viele Frauen das Kinderkriegen als sinnstiftende Zeit angesehen werden mag, was auch natürlich ist, so lässt sich im gesamtgesellschaftlichen Kontext die Wichtigkeit der Frau auf ihre Rolle als „Gebärmaschine“ reduzieren – und das kann nicht sein, im Jahr 2011!

    Zuletzt empfinde ich es ebenso chauvinistisch, die traurigen Kindestötungen, die es leider schon immer gegeben hat und die bereits genug medial ausgeschlachtet wurden, in den Kontext der Bereitschaft einer Frau zu Mutterschaft zu stellen. Aus solchen krankhaften Kurzschlusshandlungen lassen sich nun überhaupt keine Rückschlüsse auf die gesamtgesellschaftliche Situation ziehen, und schon gar nicht der moralische Diskurs, ob einer Frau außer der Mutterschaft noch ein Eigenleben zugestanden werden darf, oder nicht.

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