AGENS und GroKo: Thema Gewalt

(Quelle: mdr)


AGENS kommentiert Themen der Vereinbarung zur GroKo vom 7.2.18 (1), verantwortlich: Eckhard Kuhla. Wir starten mit dem Thema häusliche Gewalt. (Die Kommentierung zum  Thema „Familie“ wird folgen)

Gewalt und die Frauenhäuser

Es ist schwer zu fassen! Die SPD will die Frauenhäuser weiterhin fördern, obwohl über deren Effizienz es keine Angaben gibt. Eben weil sie die verweigern. Sie verausgaben öffentliche Gelder ohne sich der Überprüfung ihrer Arbeit zu unterziehen. Herumgesprochen hat sich allerdings, dass es  eine hohe Fluktuation unter den Mitarbeiterinnen gibt. Wer professionell arbeiten will, fühlt sich dort nicht wohl.  Professionellen Standards, wie sie bspw. unter Psychotherapeuten herrschen, sind allzu oft unbekannt.  Sie werden durch Parteilichkeit ersetzt. Die Mitarbeiterinnen stehen auf der Seite der Frauen und sind gegen Männer  (zumeist) eingestellt.   Das ist nicht nur unprofessionell, sondern hilft auch ratsuchenden Frauen nicht – wie die Forschung aus den USA bei diesem Ansatz der Parteilichkeit nur zu genau aufgezeigt hat. Denn in gewalttätigen Beziehungen müssen beide sich verändern, sonst lässt der Kreislauf der Gewalt sich nicht beenden. Das erfordert hohe Professionalität. Mit handgestrickter Teilnahme und politisch geprägtem Mitleid lässt sich da nichts ausrichten. Allenfalls verschlimmern.

Gewalt und die Groko

Dass der Vertrag der Großen Koalition in diesem Punkt offensichtlich von den Interessenvertreterinnen der Frauenhäuser diktiert wurde, ist naheliegend. So gelte es beispielsweise, Frauen und ihre Kinder gegen gewalttätige Partner und Väter in Schutz zu nehmen – als gäbe es keine gewalttätigen Frauen. Allerdings zeugt das von Unkenntnis der Forschungsergebnisse. Demnach sind Frauen genauso häufig gewalttätig wie Männer, sei es in den Kategorien leichte, schwere oder extreme Gewalt. Ebenso schlagen beide Eltern die Kinder. Frauen  tun das sogar geringfügig häufiger und das mit schwerwiegenderen Folgen für die Kinder.

Dieses kleine Einmaleins, auf dem die Organisation von professioneller Hilfe aufbauen muss, ist in den Frauenhäusern, die das Problem nach der SPD lösen sollen, nicht bekannt. Das ist nicht nur der Weg, der ins Leere der Konfliktverschärfung führt, sondern auch öffentliche Mittel verschleudert. Wie die CDU solches unterzeichnen kann, ist schlicht nicht nachvollziehbar. Wahrscheinlich „schmerzt“ auch das die Kanzlerin sehr.

Wege aus der Gewalt

Nur hilft das Familien mit mangelnder Konfliktlösungsfähigkeit nicht und ebenso wenig der gesamten Gesellschaft, die danach strebt, partnerschaftliche und familiäre Beziehungen möglichst frei von Gewalt zu halten. Letztlich geht es dabei auch um die politische Verteuflung aller Männer und die Zementierung einer Feindseligkeitsideologie, die keine Gewaltkonflikte vermindert, sondern deren Gegenteil bewirkt: nämlich die Zunahme von Gewalt und die feindselige Polarisierung von Männern und Frauen.

Professionelle Hilfe gehört in die Hände von ausgebildeten Psychologen und Pädagogen. Es sollte keine Spielwiese für selbst ernannte politische Heilsbringer sein, die das Blaue vom Himmel versprechen und dabei nur Gewaltverhältnisse vertiefen, weil sie die Konflikte nicht verstehen können.

(1) https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/264341/koalitionsvertrag

(Zeile 1032 bis 1069)