Aus dem Leben eines Trennungskindes

Von Eckhard Kuhla

Wußten Sie, dass wir jeden Gerichtstag zusätzlich über 400 Kinder ein Elternteil verlieren? Eine unfassbare hohe Zahl! Trotzdem sind Trennungskinder immer noch in unserer Gesellschaft ein Tabuthema. „Ein Thema für die Jugendämter“, „das müssen doch die Scheidungseltern klären!“, so lauten die gängigen Meinungen in der Öffentlichkeit. Oder politisch unkorrekt und verwegen: „Trennungskinder: Kollateralschaden  des Feminismus“. Eine ehrliche und kind-orientierte Behandlung des Themas ist längst überfällig. AGENS machte vor einiger Zeit mal den Anfang. mit dem Projekt „AG Trennungskind“ .

In einer Wiederaufnahme des Themas bedienen wir uns im Folgenden einer fiktiven Geschichte eines Vorschulkindes. Sie soll das Kind in den fünf Phasen der Trennung seiner Eltern begleiten. Das geschieht – versuchsweise – in seiner Gedanken- und Gefühlswelt. Wir beginnen mit der gelebten, „normalen“ Triade: Das Kind wächst mit Vater und Mutter in einem  stabilen Umfeld auf. In dieser Phase ist für das Kind, ist die Trennung seiner Eltern  der GAU, der Größte,  Anzunehmende Unfall.  Die Prävention einer solchen Katastrophe für das Kind tut not.

1. Gelebte Triade –  der Normalfall

Die Triade (Vater-Mutter-Kind) wirkt stabilisierend auf die Beziehungskultur des Paares Mann-Frau und damit auch  das  Verantwortungsgefühl der Eltern für das Kind verstärkend. Vater und Mutter erkennen und erleben sich in ihrer gegenseitigen Ergänzung. Daraus erwächst ein Gefühl für das gegenseitige MITeinander, als  Folge einer tief empfundenen Bindung. Das Kind erlebt in der Triade die Beziehungskultur seiner Eltern. Dies wirkt gleichsam als Vorbild für seine spätere emotionale Entwicklung und für seine Erfahrung von Empathie und Geborgenheit  –   einem  „Trainingslager“ seiner Gefühle. Hier „erlernt“ es die Gefühle für Liebe und sammelt seine ersten Erfahrungen von Bindung.
Gedanken des Kindes: Ich spüre die Liebe meiner Eltern, sie haben mich gern. Ich bin gerne mit Ihnen zusammen, ich mag Papa, ich mag Mama…..Ich glaube,  Papa und Mama sind Beide nur für mich da……..
Stabilisierung und Prävention
Den Eltern muss bewusst werden: sie haben eine Rolle als „Beziehungscoach“ für ihre Kinder. Es ist die wichtigste Phase einer Ehe für ihr Kind. Das Gefühl, jeweils Teil einer Triade zu sein, hat einen hohen, stabilisierenden Faktor für alle Beteiligten.
Expertenthemen: Initiieren Projekt „Paarpolitik“, s. Anmerkung 1“ (am Schluß)

2.  Elterntrennung- DIE Katastrophe für das Kind

Das Trennungskind durchlebt fünf Phasen, in denen es – ungeachtet seiner Würde als Mensch – von Erwachsenen häufig wie ein Objekt behandelt wird:
1. Phase: Vorphase: Seine Eltern streiten sich.
2. Phase: Beginnende Verunsicherung des Kindes
3. Phase: Die physische Trennung der Eltern
4.Phase : Das Leben mit  dem getrennterziehenden Elternteil, zumeist die Mutter. Es folgt – ohne Beteiligung des Kindes – (optional) die
5.Phase: Das Zusammenleben – zwangsweise – mit dem neuen Elternteil, also dem Start in die „Patchwork-Familie.“.

Die folgende Detaillierung dieser fünf Phasen behandelt für jede Phase die Themen „Gefühle des Kindes“, die Fragen der Stabilisierung der Triade, und  der Prävention der Elterntrennung, das sind dann Themen für „Experten„. Diese Themen, zusammen mit den Anmerkungen am Schluß,  könnten auch der Vorbereitung einer Konferenz dienen.

Phase 1: Vorphase
Ungewollt und ungewohnt erlebt das Kind seine Eltern als sich streitende Menschen. Wenn im Laufe der Ehe Vorboten einer möglichen Trennung auftreten, ist die Achtsamkeit der Eltern für ihr Kind besonders gefragt.
Gedanken des Kindes: Warum sind Papa und Mama so böse?? Was reden die denn da? Was hab ICH da falsch gemacht??? Ich hab Euch doch ganz, ganz lieb……
Stabilisierung und Prävention
Unbewußt spürt das Kind die eine Missstimmung seiner Eltern, ja es fühlt sich sogar schuldig an dieser Missstimmung. Es verliert zunehmend  an Stabilität. Besonders schlimm wird es für das Kind, wenn im Beisein des Kindes die Eltern sich streiten.
Das Abstempeln eines Ehepartners als Verlierer, zudem noch mit einer Schuldzuweisung wird unverantwortliche Folgen für den Fall einer Scheidung haben. Hier nimmt die Entfremdung  des Kindes von dem dann  späteren getrenntlebenden Elternteil (PAS Syndrom) seinen Lauf. Bereits schon hier müsste die Prävention ansetzen.
Expertenthemen
Dem Kind muss vermittelt werden, die Frage ist nur: Wie?:

  • „die Trennung von Deinen Eltern hat nichts mit dir zu tun“
  • „Deine Eltern haben Probleme miteinander,  wir sehen Deine Traurigkeit, die tut uns weh, wir  spüren Deine Gefühle“ (dieser Aspekt wird gern verleugnet oder bagatellisiert, regelmäßig z. B. „es ist besser so für uns alle“, was die Verletzung des Kindes weniger macht, s.  Anmerkung 2).

Phase 2 Verunsicherung des Kindes
In dieser Phase ist es für die Eltern äußerst schwierig – neben ihrer eigenen Auseinandersetzung – bzgl der Folgen – auch ihr Kind im Auge zu behalten. Die Eltern des Kindes sollten darauf bedacht sein, das Kind nicht als Objekt, sondern als einen jungen Menschen mit eigenen Wünschen und Gefühlen zu sehen. Die Verunsicherung des Kindes steigert sich stetig, seine Eltern reden kaum noch in Liebe miteinander. Sprachlosigkeit deutet sich an. Die Eltern, individuell in IHREN  Gedanken und Gefühlen verstrickt, haben immer weniger Zeit für ihr Kind. Zunehmend bis in die nächsten Phasen behandeln die Eltern häufig ihr Kind immer mehr als ein (störendes?) Objekt. (Diese elterliche Einsicht kommt erst viel später, so die eigene Erfahrung.)

Gedanken des Kindes: Was machen da Papa und Mama, sie mögen sich gar nicht mehr und sind gar nicht mehr lustig. Sie reden über „Scheidung“, und „Gericht“: was ist das??? Ich weiß nicht, ich, ich, ich….
Stabilisierung und Prävention
Ohne seelische Vorbereitung in der 2. Phase kann sich die elterliche Trennung zu einem Trauma für das Kind auswirken. Das Kind wird zwischen Vater und Mutter völlig hilflos hin und hergetrieben. Die Fachliteratur ist, im Gegensatz zur Phase 4, sehr dürftig.
Expertenthemen

  • (Neu-)Definition des seelischen Kindeswohls, hier die Empfehlung das „Kindeswohl“ durch Kindesglück zu ersetzen
  • seelische Vorbereitung des Kindes auf Trennung der Eltern, z.B. durch
  • verbindliche Mediation (z.B. in Norwegen Pflichtbestandteil): eine Hilfe für das Kind, die Sprachlosigkeit zu überwinden , Problem: derzeitige Durchsetzung bei Gericht ?
  • Gruppenangebote für Trennungskinder, dazu mehr: Anmerkung 3.

3.  Die Einsamkeit des Trennungskindes

In den Folgephasen ist das Kind ist nur noch Objekt, die Triade ist aufgelöst. Das „Kindeswohl“ (juristisch und psychisch) ist nicht mehr herstellbar. Der „Katastrophenfall“ (Trennung der Eltern), das Chaos der Gefühle des Kindes (innere Spannungen, die das Kind nicht einordnen kann) bestimmt sein Leben.  Statt der offenbar misslungenen  Prävention ist jetzt ein akutes Kümmern um das Kind gefragt.

Phase 3: Physische Elterntrennung
Schritt 1: Ein Elternteil (zu 80% der Vater) verlässt nun nach dem Scheidungsurteil die Familie: Das Kind erlebt diese Änderung nicht nur als Defizit/Verlust, sondern als „Katastrophe“, als plötzlich hereinbrechendes Ereignis. Das kann eine Kinderseele kaum verarbeiten. Es sind Verlustgefühle, die noch in seinem späteren Leben psychosoziale Folgen haben können. Die ordnende Bewältigung durch das Kind ist nicht möglich. Wir Erwachsenen können (im Nachhinein)nur erahnen, welch traumatische Erlebnisse das Kind erleidet.
Schritt 2: Mutter und Kind verlassen die elterliche Wohnung. Der Vater ist physisch kaum mehr vorhanden, beim Kind nur als Bild in der Erinnerung. Von immenser Bedeutung für das Kind ist jetzt das Bild, das die Mutter vom abwesenden Vater zeichnet. Von einer Mutter (besonders in der möglichen einer elterlichen Entfremdungsphase, der „PAS“ – Phase, geschieht dies überwiegend nur mit negativen Bildern über den Vater, häufig auch mit dem Ziel, dann das Sorgerecht zu erlangen.

Gedanken des Kindes: Nun ist Papa weg, wo ist er? Mama sagt: Er kommt bald wieder….Warum ist Mama so traurig? Ich will Papa wieder haben…….Papa……Ich weiß nichts……
Expertenthemen

  • Medizinische Akzeptanz der bewussten, elterlichen Entfremdung (PAS, Paternal Aleniation Syndrom), (Stichwort: Aufnahme in den DMS Katalog): wo liegen die Probleme?
  • (Nachweisbare) Langfristwirkung der PAS?
  • Wissenschaftliche Analyse traumatischer Trennungsfolgen für das Kind
  • Unter welchen Umständen sind frühkindliche Traumata therapierbar?
  • Abwehrmechanismen gegenüber möglicher elterlicher Entfremdung des extern lebenden Elternteils, generell: die Rolle elterlichen Fehlverhaltens (z.B. Bagatellisierung der Situation gegenüber dem Kind)
  • Analyse elterlicher positiver Bewältigungsstrategien (Frühe Verantwortungsübernahme bedeutet , positiv gesehen, eine frühere Selbstständigkeit der Trennungskinder ( als „elterlicher Erziehungserfolg“!)
  • Problem Daueranspannung des Kindes, Folge: verringertes soziales Funktionsniveau und Abfall schulischer Leistungen.
  • Anmahnung eines kritischen Gebrauchs des Wortes „Kindeswohls“. Es ist ein juristisch undefinierter Begriff: https://www.juraforum.de/lexikon/kindeswohl/ . Genau diese Begriffsdefinition macht es – welcher Partei auch immer – vor Gericht  so leicht, in ihrem(!) Sinne mit dem Begriff um zu gehen. In der Trennungsproblematik mutiert das Wort Kindeswohl leicht zum „Elternwohl“.  Mit anderen Worten mit dem  Begriff Kindeswohl, sprich Elternwohl, behandle ich das Kind als Objekt des jeweiligen Elterninteresses und nicht als Subjekt mit eigenen(!!!)  Bedürfnissen.

Phase 4: Leben mit dem verbleibenden Elternteil
Der Alltag für das Kind mit dem getrennt erziehenden Elternteil ist eingekehrt. Das Kind ist nun allein, zumeist mit seiner Mutter. Sie ist täglich für viele Stunden weg, da berufstätig. Das Kind kommt in die „Fremdbetreuung“. Beginnend bereits mit der Phase 3, fühlt sich das Kind immer weniger geliebt, schlimmstenfalls „abgeschoben“. Es wird nur noch fremdbestimmt, dh als Objekt behandelt und somit der „Katastrophenfall“ für das Kind  häufig noch verstärkt.

Gedanken des Kindes: Mama bringt mich jeden Tag in ein Haus mit vielen anderen Kindern. Die kenne ich gar nicht. Sie gibt mir ein Küßchen. Und dann ist sie weg. Ganz lange. Ich weiß nicht wann sie wiederkommt. Endlich ist sie wieder da. Sie ist aber ganz aufgeregt. Immer guckt sie auf die Uhr. Sie muss immer ganz viel machen, und guckt mich gar nicht mehr an. Sie umarmt mich immer ganz kurz, guckt aber ganz wo anders hin. Wo ist Papa?
Expertenthemen
Ein Projekt beschäftigt sich schon seit langem mit dieser Phase:das Projekt PALME von Professor Franz.
Und wie sieht es aus mit der Resilienz-Forschung? Dazu mehr in Anmerkung 4, s.u.

Phase 5 : Leben in einer neuen Familie („Patchwork“ Familie)
Optional: Diese Phase trifft nur zu für den Fall des Zusammenziehens des erziehenden Elternteils mit einem neuen Partner. Mit anderen Worten: Der außerhäusig lebende Elternteil wird aus Sicht des Kindes „ersetzt“ durch einen neuen Elternteil, das ist überwiegend der Vater. Das Kind wird – nach dem Zusammenziehen – konfrontiert mit einem neuen Vater, es reagiert in der Regel mit Ablehnung, es zieht sich zurück.
Das 5. Mal muss das Kind die entwürdigende Behandlung als Objekt erfahren. Späteres sozial auffälliges Verhalten ist vorprogrammiert.

Gedanken des Kindes: Verzweiflung, Hilflosigkeit, Wut/Trotz, Ablehnung der neuen ungewohnten Umgebung: „Ich mag nicht Papa zu ihm sagen….“
Expertenthemen
Hier gäbe es zwei Betrachtungsweisen:

  • Kinder lehnen die neuen Elternteil ab, verdammen ihn oder
  • Kinder idealisieren den neuen Elternteil. Beides steht für immense innere Spannungen.

Die psycho-sozialen Folgen der Trernnungskindern für ihr Erwachsenwerden sind weitgehend noch wenig wissenschaftlich untersucht.  Was als abgesichert angenommen werden kann, wären zum Beispiel:  höhere Drogenabhängigkeit und abfallende schulische Leistungen, Früh-Schwangerschaften, Ritalin – Abhängigkeiten. Übereinstimmende internationale Analysen zeigen jährliche  Scheidungskosten für die Volkswirtschaft im zweistelligen Milliardenbereich auf.

4.  Schlußgedanken: Trennungskinder weiterhin ein Tabuthema?

Das Thema „Trennungskinder“- einschl. der potentiellen, psychosozialen Langfristfolgen für die Trennungskinder und die Volkswirtschaft – ist für die Medien und die Öffentlichkeit immer noch ein Tabuthema. Der Grund? Wir vermuten (politisch unkorrekt): Scheidungskinder sind das Opfer einer – besonders von feministischer Seite gepflegten – Scheidungskultur, Stichwort: Emanzipation der Frau, aber zu Lasten von Kindern UND und Vätern.
Dieses Papier soll als Information mithelfen, das obige Tabu auf zu decken, mit dem Aufzeigen einer Alternative zur Scheidungskultur, bzw. positiv formuliert einer Beziehungskultur.

Im Anhang finden Sie Anmerkungen eines Diplompsychologen, sowie Gedanken zum Thema von Astrid von Friesen und Karin Jaeckel.

5.  Anmerkungen

Anmerkung 1
„Paarpolitik“ mit den Teilaspekten:
  • Einführung des Lehrstoffs „Beziehungslehre“ für die weiterführenden Schulen, als Teil der Sozialkunde
  • Das staatliche Gemeinwesen sollte ein Interesse an einer stabilen Paarbeziehung haben. Grund: Die volkswirtschaftlichen Kosten für die alleinerziehende Mutter und dem Trennungsvater belaufen sich im 3-stelligen Milliardenbereich pro Jahr
  • Eine stabile Paarbeziehung spannt die Bandbreite des Prozesses vom Kennenlernen, bis zur Trauung (beispielsweise mit: „Ehevorbereitung“-Seminaren), damit verbunden sind die Themen: Entscheidung für Kind(er),die Geburt des Kindes und dann schlicht: das Da-Sein für das Kind. Das bedeutet für Vater und Mutter: Übernahme der Verantwortung für das Kind unabhängig von der Ehesituation, und als Voraussetzung für das Paar: Verstehen obigen Prozesses.
  • Gefragt ist: die Erfahrung der Professionen, diesen Prozess für Mann und Frau zu begleiten, wissenschaftlich und in der Paarberatung:  Es gibt am Markt unzählige Seminar-Angebote,
  • Analyse der Angebote von Ehe- und Elternseminaren, beispielshafte Themen:
    Paare setzen sich mit ihrem Weg und ihrer (gegenseitigen) Verantwortung auseinander.
    Wie wird Prävention von Trennungen vermittelt?
    Problem: Mögliche Ideologisierung der Seminare

Hier eine kleine (persönliche) Auswahl von Beratungsinsituten: team f: „Stiftung Beziehungskultur“ und aus der Schweiz die Eheminare Guy Bodenmann. , sowie:
Die Einrichtung öffentlicher Beratungsstellen zur Trennungsprävention (Stichworte: Systematische Behandlung i. S. einer Eindämmung von Scheidungsfolgen und deren psychischen Dynamiken. Eine spezialisierte Professionalisierung von Beratung/ Therapie im Rahmen von wohlfahrtsstaatlicher Verantwortung mit kostenloser Beratung (Abtreibungsberatung ist bei den öffentlichen Beratungsstellenauch kostenlos!).

Anmerkung 2
Auch frühkindliche Traumata sind grundsätzlich gut therapierbar. Problematisch ist neben der geringen Fassbarkeit frühkindlicher Traumata insbesondere die bleibende Daueranspannung, z.B. Borderline-Pat., mit dem einhergehenden, verringerten sozialen Funktionsniveau.
Insofern wäre in der Prävention die Daueranspannung möglichst gering zu halten, wozu gehört, elterliches Fehlverhalten zeitnah zu kritisieren, also auch mütterliches Fehlverhalten zu kritisieren. Das ist derzeit noch ein Tabubruch.

Anmerkung 3 _
Gruppenangebote: Hier können die Kinder zunächst feststellen, dass die eigenen Eltern nur einen der vielen möglichen Wege gegangen sind. Für das später, ggf. erst im Erwachsenenalter anfallende ordnende Bewältigen wäre wichtig, dass dem Kind unabhängig von den Eltern eine Dokumentation über die es betreffenden Entscheidungen zur Verfügung steht. Hintergrund ist die regelmäßige Erfahrung, dass in strittigen Trennungen die Hintergründe oft nicht mehr greifbar sind.

Anmerkung 4
Korrelative Zusammenhänge, u.a. die Verfügbarkeit von Ersatzfiguren (Kindergärtnerin, Oma, Opa, Lehrer) sind inzwischen gut belegt. Insgesamt aber ist es eben so, dass Kinder ihr Verhalten nicht in dem Maße planend steuern können, wie wir Erwachsene das regelmäßig tun. Kinder sind ihren Reifungsprozessen stärker verpflichtet, insofern wirken auch die sozialen Fehlentwicklungen auf Seiten der Eltern unmittelbar.

Gedanken von Astrid von Friesen: Trennungskinder klagen an

Gedanken von Karin Jäckel: 20 Bitten von Trennungskindern