Gleichberechtigung: Gestern und heute

Zum Frauentag wäre es interessant, einen Vergleich zu unserem Frauentag – Artikel von vor 10 Jahren mit dem Titel „Stellen Sie sich vor, es ist Frauentag und keiner geht hin“ zu ziehen. Hier der Artikel (mit Kommentaren aus heutiger Sicht) des  Jahres 2011:

Die Frauentag – Veranstaltungen repräsentieren weniger als 0,1%  der deutschen Frauen. Und für wen sprechen diese Frauen? Für ihre 0,1 %- Klientel, d.h. nur für sich selber und ihren FreundInnen. Übrigens: Gibt es eigentlich neutrale  Umfragen zum Bekanntheitsgrad, bzw zur Akzeptanz der vielen Genderprojekte? Das tut not. Denn: Seit der erreichten formalen Gleichberechtigung gehen den „Berufsfrauen“ die Argumente aus. Argumente, die ihre Pfründe, besser: ihre Macht sichern müssen.  (Kommentar 2021: Tendenziell  auch heute noch eine gültige Aussage). Welche Argumente, welche Themen bleiben denn noch übrig?

„Frauen sind noch längst nicht gleichberechtigt“ Falsch! Seit den 70ern sind Frauen und Männer vor dem Gesetz formal gleichberechtigt.
(Kommentar 2021: Das ist die gesetzliche Grundlage. Die stärker werdende „Religion“ der Gleichheit hat die Gültigkeit auf viele Minderheiten erweitert. Die Interprätationsbreite wird größer)

„Frauen verdienen 23% weniger als Männer“. Falsch. Wenn die Zahl stimmt, dann müssten täglich unzählige Personalchefs entlassen werden, die die „teuren“ Männer einstellen…
(Kommentar 2021: Selbst das Statitische Bundesamt hat die 23 % inzwischen korrigiert mit den Vergleich der Nettoverdienste von Mann und Frau  und landete damit bei dem realen Verdienstunterschied von rd 8%)

„Frauen wollen in die Chefsessel“ (Frauenquote). Falsch, die meisten Frauen wollen keine Karriere machen. Der Beweis: Der geringe Prozentsatz von Frauen in den  Führungsetagen.
(Kommentar 2021 zum letzten Satz: Diese Aussage ist inzwischen mit einem entsprechendes Gesetz zur Frauenquote derSitze in Aufsichtsräten hinfällig geworden (2015). Ein Gesetzes-Entwurf für „Frauen in Führungspositionen“ ist in Vorbereitung.)   

„Männer sind gewalttätig“ Falsch: die Gewalt in Paarbeziehungen kennt kein Geschlecht!
(Kommentar 2021: Diese Aussage können wir mit dem in 2018 durchgeführten Kongress zur Gewalt in Partnerschaften bestätigen).
Zitat Ende.

Zusammenfassend können wir heute festhalten: Grundsätzlich kann man folgende Feststellung eigentlich nicht mehr treffen: „Frauen sind Männern unterlegen und für die Familie zuständig“. Und hinsichtlich obiger Kommentaren aus heutiger Sicht: Es hat sich doch Einiges in den letzten Jahren hinsichtlich des Themas Gleichberechtigung getan. Das sieht die Frauenlobby allerdings anders: Das Erreichte wird von ihr fast immer anläßlich solcher Rückblicke relativiert, so nach dem Motto:  Die Gleichberechtigung  ist noch längst nicht erreicht , solange die ….oder eine andere Ungerechtigkeit noch nicht beseitigt sei. Das wäre eine immer wieder gültige Beschäftigungsgarantie für die rd. 2000  Gleichstellungsbeauftragtinnen……

Etwas hat sich allerdings in den letzten Jahren verändert: die  zunehmende Demonstration einer nicht vorhandenen realen Quote in den Medien. Beispiel: die gefühlte Quote von über 90%  für  Kommissarinnen in Tatort-Produktionen , die reale Quote liegt bei rd. 18%. Oder: Pressefotos von Gruppen zeigen häufig eine Frauenquote von mehr als 5o% trotz geringerer realer Quote in der Gesamtgruppe. 

Nicht geändert hat sich in den Forderungen nach einer Frauenquote in Führungsebenen, insbesondere immer wieder die Begründung  mit quantitativen Prozent -Aussagen, ohne Leistungsvergleiche an zu stellen. Deswegen  würden wir von AGENS uns für die Zukunft wünschen: Die Auflistung von
– Erfolgsgeschichten von Frauen geführten Unternehmen.  Dabei sollte „Erfolg“ mit leistungs- und erfolgsorientierten Kenndaten (Z.B. Unternehmensgewinn) definiert werden. Und:
– Erfolgsgeschichten von weiblich UND männlich geführten Unternehmen, die den positiven Einfluß von sich ergänzenden  Eigenschaften von Mann und Frau aufzeigen. 

Das Thema „Gleichberechtigung“ bleibt spannend, besonders in Zeiten von Corona……….