Brief an Spotify

Brief eines Agensers an Spotify, Thema: Genderstern

OFFENER BRIEF

Sehr geehrte rückwärtsgewandte Damen und Herren von Spotify, in Ihrer App benutzen sie das von einer bestimmten politischen Klientel in die Welt gesetzte Begriffskonstrukt Künstler*innen. Warum nicht Künstler*außen?

Im Ernst:

Sie benennen andere Geschlechter diskriminierend mit einem Zeichen. Das empfinde ich als reaktionär. Die möglichen anderen Geschlechter sollen offenbar alle mitgemeint sein. Mitgenannt sind sie dadurch nicht. Damit wollen Sie den Plural, der alle Geschlechter nicht nur mitmeint, sondern sie beinhaltet, obsolet machen. Das nehme ich an. Es ist aber alogisch.

Unsere Sprache sollte sprechbar bleiben, das ist in unserer Geschichte eine soziale Errungenschaft seit es die Verschriftlichung von Sprache gibt. Ein Zeichen wie z. B. das Sternchen ist daher kontraproduktiv, denn das kann man nicht mitsprechen. Künstler-Sternchen-Künstlerinnen oder Künstler-Sternchen-innen sind nicht sprechbare Begriffe. Da hilft auch eine den Sprechfluss unterbrechende Kunstpause oder eine besondere „I“-Betonung nicht weiter. Wir leben nicht mehr im Zeitalter der Zeichen, sondern der Sprache und ihrer Anwendung. Das ist ein Fortschritt, das ist progressiv und dient der allgemeinen Verständigung. Ein Sternchen kann man nicht übersetzen.

Im Übrigen lehnt – wie Umfragen belegen – die Mehrheit der Bevölkerung das Geschlechtersternchen eindeutig ab. Im Umkehrschluss heißt dies, Sie missachten den Bevölkerungswillen. Die meisten Menschen sind nämlich in der Lage, zwischen dem grammatischen und biologischen Geschlecht zu unterscheiden. Über so viel Intellekt verfügen die meisten Menschen, egal ob alt oder jung. Wenn es in der Schule an einem heißen Sommertag über den Schullautsprecher heißt, „alle Schüler dürfen um 12 Uhr nach Hause gehen“, dann bleiben die weiblichen Schüler, also die Schülerinnen und auch alle möglichen anderen Geschlechter, mit Sicherheit nicht in der Klasse sitzen, denn der Plural nennt sie alle. Das ist logisch.
Aus diesen Gründen bitte ich Sie, den sog. „Gender*“ aus ihrer App herauszunehmen. 
In anderen Ländern haben sie ihn aus guten Gründen erst gar nicht benutzt.

Warum wohl?