Haben Sie heute schon geflirtet ?

Der Bericht eines AGENSers: Ich bin ein Mann in den besten Jahren, also unter 40, beruflich ziemlich erfolgreich und habe vor lauter  Erfolg bisher weder eine Ehefrau noch Kinder. Dabei gibt es so viele wunderschöne Frauen, die alleine durchs Leben gehen. Obwohl das so nicht richtig ist. Sie gehen selbstbewusst durchs Leben und schon gar nicht allein. Sie haben meist einen großen Freundinnen-Kreis, gehen alleine ins Theater, buchen Singlereisen und haben keine Angst vor scheelen Blicken. Nein, Mauerblümchen sind das nicht.

Auch bei mir im Büro finden sich die selbstbewussten Karrierefrauen, die ich nicht traue, anzusprechen, um auf privater Ebene eine Verabredung zu treffen. Warum eigentlich nicht? Ich habe sogar manchmal das Gefühl, sie sind gar nicht so karrierebewusst. Sie wollen nur etwas darstellen, um attraktiv und autark zu wirken. Eigentlich eine Mogelpackung.

Aber wie geht es uns Männern dabei?

Ich bin durchaus vorzeigbar und durch meinen Erfolg auch mit der Portion Selbstbewusstsein ausgestattet, die mich für Frauen attraktiv macht. Ist es also schon eine Mutprobe, diese Frauen anzusprechen? Was vergebe ich mir dabei?

Ein interessantes Gespräch unter Kollegen klärte mich auf.

Der Flirt am Arbeitsplatz ist ein vielfältiges Problem, obwohl die Statistiken sagen, das wäre der größte Heiratsmarkt. Schließlich verbringen hier beide Geschlechter die meiste Zeit miteinander.

Ich flirte dezent mit einer mir äußerst sympathischen Kollegin. Gaby. Sie versteckt ihre weiblichen Reize keineswegs. Ihr kurzer Rock betont die wunderschönen langen Beine und der knappe Pulli den Rest. Ein erfreulicher Anblick und meine Männerfantasien beginnen ihr Spiel. Verselbständigen sich. So wie vor langen Zeiten, als Mann und Frau noch völlig natürlich und befreit miteinander umgingen. Nicht so verkrampft und ängstlich wie heute.

Ich nehme mir also ein Herz und lade Gaby zu einem Essen ein. Sie sagt zu und wir treffen uns bei dem angesagten Italiener um die Ecke. Im Laufe des Abends werden wir uns immer sympathischer. Gaby hat ein wunderschönes Lachen und wir haben einige Gemeinsamkeiten. Dieses Date bleibt also kein Einzelerlebnis. Ich habe das Gefühl, diese Frau ist für mich bestimmt und ich für sie. Wir gehen ins Konzert, sie liebt die klassische Musik genau wie ich und irgendwann kommt die obligatorische Frage „Gehen wir zu dir oder zu mir“. Alles ist entspannt und wunderbar! Als Mann schwebe ich auf Wolke 7, denke über meine Zukunft nach, bei der diese wunderbare Frau die Hauptrolle spielt. Mir fällt ein, dass ich gar nicht weiß, ob Gaby Kinder mag.

Mir sieht man mein Glück offensichtlich so deutlich an, dass sich ein guter Freund erbarmt und mich beim Feierabendbier aufklärt.

Was wäre wenn….
„….diese wunderbare Frau erkennt, über welche Macht und Möglichkeit sie als Frau verfügt? Dass sie Karriere machen kann, ohne sich aufzureiben? Und wollte sie nicht immer schon den Posten in der Geschäftsführung haben? Also braucht sie nur etwas Mut und erklärt ihrem Chef, dass sie von mir sexuell belästigt wurde. Ich werde zum Geschäftsführer zitiert und da niemand Zeugen für unser Zusammensein hat, wird die Glaubwürdigkeit meiner bisherigen Traumfrau auch nicht in Frage gestellt. In Frage gestellt werden jedoch meine Seriosität und mein charakterliche Persönlichkeit. Ohne Chance auf Gerechtigkeit erhalte ich die fristlose Kündigung und eine Strafanzeige. Der Platz auf dem Flur unseres Arbeitsamtes ist mir sicher, genauso wie meine unbestimmte Zukunft als vorbestrafter ehemaliger Assistent der Geschäftsführung. Später erfahre ich per Zufall, dass Gaby erfolgreich war und meinen freigewordenen Posten erhalten hat. Außerdem ist Gaby nun auch die neue Lebensgefährtin des Geschäftsführers, der die Scheidung von seiner langjährigen Ehefrau eingereicht hat. Sie ist nun ziemlich weit oben gelandet und ich ganz weit unten“.

Nur ein Traum? Nein, leider die Wirklichkeit! Und niemand, der gegen dieses Unrecht aufmuckt?

Ich werde mich nun dafür einsetzen, dass an meinem Arbeitsplatz ein Kleidungsvorschriftenkatalog eingeführt wird. Miniröcke und Dekolletes bis zum Bauchnabel müssen verboten werden und auch am Strand die Bikinis, die eigentlich keine mehr sind. Denn auch in unserer Freizeit müssen wir Männer uns schützen.

Die Evolution hat es zwar so eingerichtet, dass wir weibliche Reize bei den Frauen nicht ignorieren können und wollen, aber die Natur hat darüber vergessen, dass Frauen eben nicht mehr Weiber sind.

7 Gedanken zu „Haben Sie heute schon geflirtet ?“

  1. Ich kannte mal jemanden, der hat sich ziemlich lustig gemacht über so larmoyante Töne. „Man kann nicht jeden Tag ne sechs Würfeln“.
    Und warum so paranoid? Ich dachte, jeder sei seines eigenen Glückes und Unglückes Schmied?

  2. Ergänzung:

    Die Frau, mit der ich telefonierte, ist übrigens wirklich lesbisch, aber das L-Wort hatte ich am Telefon gar nicht ausgesprochen. Vielleicht ist sie mit dem „Thema“ noch nicht „durch“? Darüber, daß sie lesbisch ist, klärte derjenige den ganzen Verteiler auf, der den Ausschlußantrag stellte… Ich vermute, daß der instruiert wurde – ein Pudel halt… Vorher mit mir gesprochen hatte der NICHT. Und es drang auch nicht durch, daß das doch wohl das mindeste gewesen wäre – den Antrag hätte er DANN ja immer noch stellen können. Aber ich sehe das als typischen Fall dafür, daß sich jemand nur zu gerne instruieren läßt und lieber nicht nachfragt. Zweifel wäre schon Verrat an der Frau bzw. den Frauen und in gewissen anti-sexistischen Kreisen (vielleicht speziell in Hamburg-Altona?) geht das gar nicht.

    Noch nicht lange genug dabei konnte ich dann nicht „richtig“ausgeschlossen werden. Ein bißchen dankbar bin ich dafür, daß sich mir die Perversität des „Ladens“ so schnell offenbarte, denn ein paar Monate später wäre der Schauprozeß wohl durchgezogen worden.

    Ein paar Monate später begegnete ich einer, die ich über den Verein kannte, an einem ganz anderen Ort. Es war aber kein Gespräch möglich, da sie ziemlich genervt feststelle, daß sie nicht über diese „alte Geschichte“ reden wolle.

    Täter und Täterinnen, die aus der Opferrolle heraus agieren, sind eventuell die schlimmsten. Ich will nicht von Verachtung gegenüber sowas sprechen, aber ich frage, wie man vor sowas Achtung haben soll und kann?

  3. Ich rede schon mal mit Frauen, auch wenn ich sie NICHT interessant finde. Aber sie eventuell mich. Kommt zumindest vor.

    Dann zu sagen „ich wollte doch nur nett sein und dachte, daß man mit dir nach der Arbeit in die Kneipe auf ein Bier gehen kann“, das ist im Grunde schon falsch. Bei einer ehrenamtlichen Beschäftigung brachte mir das vor einiger Zeit eine Stalking-Bezichtigung ein – ich hatte der Dame 2 SMS geschickt, eine mit dem Inhalt „Tja, wenn sie nicht kriegt, was sie will, dann…“

    Und dann kam die Stalking-Bezichtigung. Um der Angelegenheit den Wind aus den Segeln zu nehmen, telefonierte ich mit einer aus dem Verein… Merkte nach 2 Minuten, daß ich wohl mit der telefoniere, die ich EINMAL gesehen hatte und mir dachte, daß die wohl lesbisch ist, wenn mich nicht alles täuscht… Die erstellte dann ein Ferndiagnose, was von der Stalking-Bezichtigung wohl zu halten ist, angesichts meines Verhaltens am Telefon. Ich kommentierte das mit der Frage, ob GERADE SIE das denn beurteilen kann. Folge: sie fühlte sich sexistisch beleidigt und diskriminiert.

    Finde drei Tage später einen Ausschlußantrag in meinem Mail-Postfach, begründet mit Stalking und sexistischer Beleidigung/Diskriminierung, abzustimmen per E-Mail. Nach ein paar Tagen klärte einer den Verteiler darüber auf, daß ich noch in der „Probezeit“ bin, also nicht rausgeschmissen werden kann. Was ich freudig so kommentierte, daß sich das Ausschlußverfahren dann wohl erledigt hat und meine Aufnahme natürlich auch. Von der Mitarbeit unabhängig bekam ich dann ein Hausverbot.

    Die Dame „leistete“ sich ein paar Wochen später eine weitere sexualisierte Bezichtigung gegen einen anderen. Doch der hatte wohl einen besseren Draht oder war diplomatischer und konnte die Schuldvermutung „abbiegen“. Nicht nur „abbiegen“, sondern man bat dann SIE um eine fundierte Stellungnahme und Aufklärung. Und falls die nicht kommt, dürfe SIE das als Hausverbot auffassen. Meines Wissens hat man sie dort nie wieder gesehen. Ach ja: sie soll Borderlinerin sein….

    Mich hat KEINER um Entschuldigung gebeten.

    Ich würde sie auch nicht akzeptieren.

  4. Techtelmechtel im Büro sollte man sich verkneifen! Aus prinzipiellen Gründen, gibt so oder so immer Ärger, und es ist einfach unprofessionell.

    Kolleginnen, die ihre weiblichen Reize einsetzen, um die Männer um den Finger zu wickeln, sollte man als genau das auffassen. Ich habe eine Kollegin, die hat wirklich eine Superfigur, und dank knallenger T-Shrts läßt sie keinerlei Zweifel an ihren Qualitäten. Allerdings geht mir ihr Anblick inzwischen nur noch auf den Nerv. Kann gut sein, daß ihre Figur ihr Vorteile verschafft, umso mehr muß ich sie als Konkurrentin ernst nehmen. Die Situation ist nicht anders, wenn man mit anderen Unternehmen Geschäfte macht und bei Verhandlungen (oft durchaus gezielt) sehr gut aussehende Frauen dabei sind: da sollte man die Optik als Waffe erkennen und sein Triebleben unter Kontrolle haben. Alles andere wäre unprofessionell.

  5. Ach ihr lieben weibestollen Ollen! Könnt Ihr Euch bei solchen Schnitten nicht zurückhalten? Habt Ihr noch nie liebe gemacht? Es sind doch alle gleich, alle haben Sie längs und nicht quer. Wie schon der Artikel sagt, sind die Weiber heute nur noch im Sitzpinkeln anders als Männer. Das einzige was zählt ist die Kohle und ein bisschen Karriere. Rhetorische Frage: War das schon mal anders? Wir Männer sind nicht nur arbeitstechnisch mehr gefährdet als früher. Das ganze Dasein als Mann ist in Frage gestellt. Als Samenspender sind wir nicht mehr so wichtig. Als Machos nicht mehr gefragt. Wo sollen wir dann hin? Die Kohlen aus dem Feuer ziehen für die aufgeklebten Fingernägel? Als Scheidungsvater ohne Rechte bezahlen ohne Ende? Wo geht die Männlichkeit hin? Müssen wir uns zukünftig von weiblichen Machos auf den Kopf pinkeln lassen? Vielleicht konzentrieren wir uns mal auf die Menschlichkeit die wir brauchen und geben können.

  6. Falschbeschuldigungen sind doch längst Alltag geworden in diesem Land. Wir dokumentieren das seit einiger Zeit unter http://www.frauengewalt.de.vu !

    Interessant ist vor allem der Fall mit dem falschbeschuldigten Lehrer aus Hessen der 5 Jahre unschuldig im Knast war. Während man die Falschbeschuldigerin mit vollen Gehalt vom Dienst suspendiert, bekommt er seinen Job nicht automatisch zurück. Auch der Richter, der zweifelsfrei zum feministischen Täter geworden ist, bleibt strafverschont. So ist das hier im feministischen Deutschland. Hoffentlich nicht mehr lange!

    Da Frau Schwarzer und ihr Hassurm von der CDU gefördert und umschmeichelt werden, muss man sich nicht ernsthaft wundern, warum die Justiz so reagiert, wie sie reagiert.

  7. Also – wenn das tatsächlich passiert ist – schildere es nicht als Traum. Das wirkt wie ein versteckter Vorwurf in der Möglichkeitsform. Das Männer so doof sind jeden Vorwurf zu übernehmen ist leider Fakt. Die Solidarität ist unter Männern meist nicht vorhanden. Es herrscht immer noch dieses leicht instrumentalisierbare Gehabe der Ritterlichkeit sowie der Vorwurf “ Wie kannst Du nur so doof sein darauf hereinzufallen.“ Männer begreifen sich zu lange als Einzelfälle. Frauen wissen es hat Methode und schweigen.

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