Eine Kultur der Schönheit

Autor: Alexander Wiechec 

Schöner wäre es, wenn´s schöner wär. Uns heutigen scheint der Sinn für die Schönheit verlorengegangen zu sein. Häßliche Häuser, häßliche Plätze, häßliche Sprache (im Genderdeutsch, aber auch durch das Computermedium,  sowie die allgemeine Achtlosigkeitstendenz). In den Künsten, vor allem auch der Musik tönt dann oftmals die Häßlichkeit der Zivilisation kompensatorische zurück, oder aber es kommt zur Flucht in den Kitsch, was ebensowenig schön ist.

Mit der Kultur der Häßlichkeit geht einher, daß auch die Umgangsformen unschön, teilweise brutal geworden sind. Daß der Sinn für die Schönheit der Natur und der Feinsinn für anständiges (moralisches) Verhalten in einem Zusammenhang stehen, hat schon Kant beschrieben. Wer für das erstere empfönglich sei, habe auch mehr Wahrnehmung für das zweite.

Was legen wir für eine Welt an, wenn wir zum Beispiel die Kinder mit einer solchen Fülle von Häßlichkeit umgeben, häßliche Farben der Schulsachen, häßliche Gesichter in den Zeichentrickfilmen, häßliche Gebäude und anderes mehr. Man drängt die Kinder auch auf dieser Ebene förlmich aus der Welt, wenn sie kein Ja zu ihrer Umgebung haben, weil wie sie nicht schön finden. Und es werden in der Kindheit ja noch innere Strukturen gebildet, nach Maßgabe der Wahrnehmungen, die man hat. Also nicht nur die moralische Disposition, nicht nur die Beziehung zur Welt sondern auch innere Strukturen der Organe und des Gehirns werden beeinflußt durch das, was man sieht. Wohin soll das also führen?

Auch bei Schiller bildete das Schöne die Brücke zum guten, idealischen Verhalten. Und zwar aus dem Grund, daß es die Lust, damit das Triebverhalten des Menschen anspricht, es aber mit der Sphäre des Ideellen versöhnt und verbindet. Beide leben in der Schönheit. Die Kultur der Häßlichkeit hingegen bringt dem triebhaften Teil im Menschen Verdruß und Wut oder Abstumpfung und Resignation und trennt auf der anderen Seite von der ideellen Welt, statt mit ihr zu verbinden und Interesse für sie zu wecken. Ein schöne Welt würden die Menschen viel lieber wieder pflegen und bewahren helfen und Anteil an ihr nehmen. Auf eine häßliche Welt, da tritt man doch lieber nochmal drauf.

Laßt uns wieder eine Kultur der Schönheit bauen! Gerade nach der drastischen Zunahme der Entzweiung in der Gesellschaft im letzten Jahr und auch schon davor, nach der drastischen Zunahme der Verletzung der Seelen, könnte das „die Salbe“ sein, die der klaffenden Wunde wieder zur Heilung verhilft. Wie eine Aura der Milde und der Versöhnung könnte sich über unser Land und die Welt breiten – durch eine Rennaissance der Schönheit.